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21. Vorarlberger Wirtschaftsforum

„Wege an die Spitze“ wurden am Donnerstag beim 21. Internationalen Vorarlberger Wirtschaftsforum im Bregenzer Festspielhaus diskutiert. Impressionen      | Wirtschaftsforum

Rund 550 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung aus Vorarlberg und der Bodenseeregion folgten den Gedanken namhafter Referenten aus den verschiedensten Bereichen zum Generalthema „Der Weg an die Spitze – Wie man sich selbst und andere zum Erfolg führt“. Veranstalter der traditionellen Tagung waren Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung Vorarlberg sowie die Tageszeitung „Vorarlberger Nachrichten“ („VN“).

Im Eröffnungsvortrag ging Gerald Wood, Geschäftsführer von Gallup Deutschland, Österreich und Schweiz, auf die Bedeutung der emotionalen Bindung von Mitarbeitern ein. Man könne die Mitarbeiter in drei Gruppen einteilen: in solche mit hoher emotionaler Bindung und Motivation, Mitarbeiter mit einem ambivalenten Verhältnis zu ihrer Arbeit und solche ohne emotionale Bindung („innere Kündigung“). „Hoch motivierte Mitarbeiter sind nachweislich produktiver, haben weniger Fehltage und Unfälle und bringen höhere Umsätze“, sagte Wood. In Deutschland seien rund fünf Millionen Arbeitnehmer zu dieser Gruppe zu zählen. 30 Millionen der ambivalenten Gruppe würden acht Millionen frustrierte Arbeitnehmer gegenüberstehen.

Auch bei der Einstufung von Mitarbeitern in diese Kategorien wende Gallup zwölf auf Emotionen abzielende Fragen an, sagte Wood. Als Beispiel nannte er etwa die Aussage „Ich weiß, was bei der Arbeit von mir erwartet wird“ oder „Ich habe einen sehr guten Freund oder eine sehr gute Freundin in der Firma“. Die emotionale Bindung sei der entscheidende Faktor überhaupt, zitierte Wood Konfuzius: „Wählen Sie einen Beruf, den Sie lieben, und Sie werden an keinem einzigen Tag arbeiten müssen“. Für den Menschen sei es die Hauptsache, seine Talente am richtigen Ort einsetzen zu können.

Bestätigt wurde Wood von Karl Stoss, Vorstandsmitglied und designierter Generaldirektor der Generali Versicherung. Bei alleinigem Hinschauen auf den „Rucksack“ werde kein Gipfelsieg möglich sein, sondern „durch gewissenhafte Vorbereitung, Training, Grundkondition und Teamgeist“. Der Weg an die Spitze gelinge nur über die Kunden, „sie sind die Sherpas, die uns dorthin bringen“. Kundenorientierung nach innen und außen sei die Herausforderung, vor der man stehe.

Gegenüber anderen „unterschiedlich zu sein“ nannte Ex-RTL-Chef Helmut Thoma als durchschlagendes Erfolgsrezept des Kölner Privatsenders. Ihm sei immer klar gewesen, dass sich privates Fernsehen von öffentlich-rechtlichem unterscheiden müsse. „Und das hat blendend funktioniert“, sagte Thoma beim 21. Vorarlberger Wirtschaftsforum.

RTL sei 1984 mit dem Vorsatz angetreten, „Erster zu werden“. 1992 habe RTL dann die Marktführung in Deutschland übernommen und bis heute nicht mehr abgegeben. „Und warum? Weil wir ununterbrochen Innovationen gesetzt haben“, erklärte Thoma. Seine Tür sei immer offen gewesen für neue Ideen und Vorschläge. „Das war das Entscheidende.“ So habe RTL erfolgreich „Sandalenfilme“ aus Italien eingekauft, Erotikfilme gezeigt und Spielshows wie „Tutti Frutti“ oder „Alles Nichts Oder?!“ gestartet. Als man auf Eigenproduktionen habe setzen wollen, sei man bei der „daily soap“ gelandet. „Heute ist „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ mittlerweile das Markenzeichen von RTL“, so Thoma.

Wichtig sei außerdem, das Team klein zu halten. Bei zu viel Personal würden die Mitarbeiter den Eindruck bekommen, sie seien nur ein kleines Rädchen. „Wir haben kleine Zellen installiert, die für bestimmte Themen zuständig waren. Das hat enorme Motivation ausgelöst“, sagte Thoma. Am Ende seiner Ausführungen bekannte der Medienberater, dass man für den Erfolg auch eine gehörige Portion Glück benötige. “Aber man muss dem Glück auch eine Chance geben.”

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