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5G-Netz deckt zwei Drittel von Österreichs Bevölkerung ab

Das 5G-Netz deckt einen Großteil der österreichischen Bevölkerung ab.
Das 5G-Netz deckt einen Großteil der österreichischen Bevölkerung ab. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Es geht was weiter im Hinblick auf den Ausbau des heimischen 5G-Netzes. "5G ist in Österreich bereits Realität", erklärte mit Matthias Baldermann der Präsident des Forums Mobilkommunikation (FMK) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

2021 habe es einen spürbaren Schub gegeben, die Abdeckung erreiche mittlerweile 67 Prozent der Bevölkerung. Diesen Weg wolle man auch in den kommenden Jahren konsequent fortsetzen. Bis 2025 soll die Reichweite 93 Prozent betragen, so Baldermann.

Versorgung mit 5G

"Wir haben momentan in Österreich etwas über 18.000 Sendeanlagen, 7.000 davon sind bereits mit 5G-Systemen ausgerüstet", berichtete Margit Kropik, Geschäftsführerin des FMK, bei der Präsentation der Jahresbilanz des FMK. Die "technische Abdeckung" bedeute, dass rund zwei Drittel der Bevölkerung zumindest von einem Betreiber mit 5G versorgt werden könne. Vor diesem Hintergrund sehe man sich beim 5G-Rollout "gut aufgestellt", zumal die österreichischen Netzbetreiber jährlich rund 3 Mrd. Euro in den Ausbau investieren würden und man sich auch im EU-Vergleich weit oben einreihe.

An 5G interessiert?

Für die weitere Entwicklung gebe es allerdings noch einige Herausforderungen. Handlungsbedarf sieht Kropik vor allem im ländlichen Raum, wo nach wie vor rund 1.700 Teilgemeinden über gar keine oder eine ungenügende mobile Anbindung verfügen würden. Deren Erschließung sei aber notwendig, um einer Ausbauverpflichtung zu genügen, die bis Ende 2025 unter anderem den Ausbau von mobilem Internet und einer schnellen Verbindung auf beinahe allen Hauptverkehrswegen erfordert. Das Interesse an 5G sei in den betroffenen Gemeinden aber vorhanden. Nach einer vom FMK beauftragten Umfrage bekundeten 81 Prozent der Befragten Interesse an einer Einbindung.

Häufig geäußerte Bedenken, wonach der Ausbau von 5G-Mobilfunkinfrastruktur mit der Glasfaser-Infrastruktur konkurriere, räumte Kropik aus: "Das sind Systeme, die einander brauchen und ergänzen." So habe das Breitbrandbüro, das bisher im Landwirtschaftsministerium angesiedelt war, festgestellt, dass die Ausrollung von 5G keinen Einfluss auf Förderbeträge für den Glasfaser-Ausbau habe.

Ebenso gehe kein Gesundheitsrisiko von dem Ausbau der Datennetze aus, sagte Kropik. Bei einer von FMK initiierte Messreihe seien die Grenzwerte für Gesamtimmissionen durch den 5G-Datenfunk deutlich unterschritten worden. Demnach liege die höchste gemessene Immission an einem Messpunkt unter 1 Prozent des Grenzwertes, die durchschnittliche Gesamtimmission aller 71 Messorte belaufe sich auf 0,05 Prozent.

Österreich: Bewegung nicht nur beim 5G-Ausbau

Weiterbewegt hat man sich in Österreich zuletzt jedoch nicht nur beim Ausbau von 5G. Massiv gestiegen ist auch das Datenvolumen, das nach 2,8 Mrd. Gigabyte (GB) im vergangenen Jahr bereits 3,8 Mrd. GB betragen hat. "In den letzten fünf Jahren haben wir ein durchschnittliches Wachstum von 40 Prozent erlebt, in den letzten zehn Jahren hat sich das Datenvolumen gar um den Faktor 90 erhöht", sagte Baldermann. Das sei ein Erfolg und zugleich auch der Anspruch für die weitere Entwicklung, um den Bedarf auch in Zukunft zu decken. Genau das geschehe mit den Investitionen in 5G auch, meinte Baldermann.

Mehr aktive SIM-Karten in Österreich-

Zugenommen hat die Zahl der SIM-Karten. Ende 2021 gab es 20,8 Mio. aktive SIM-Karten in Österreich, das ist ein Plus von 2,6 Mio. gegenüber dem Vorjahr. Begründet wurde der Anstieg damit, dass SIM-Karten für sogenannte Machine-to-Machine-Anwendungen (M2M) immer mehr an Bedeutung gewinnen. Es geht hierbei um Karten, die es Geräten ermöglichen, untereinander zu kommunizieren und Daten auszutauschen. Verbaut werden diese etwa zunehmend in Autos. "Wir erwarten, dass sich dieser Trend in großen Schritten fortsetzt", sagte der FMK-Präsident.

Beruhigung bei Gesprächsminuten

Bei den Gesprächsminuten zeigte sich 2021 eine gewisse Beruhigung. Diese sanken im Vergleich zum ersten Pandemie-Jahr um rund 4 Mrd. auf 25,2 Milliarden. Damit habe man offenbar die "Feuerprobe" überstanden, verwies der Präsident auf das enorm gestiegene Gesprächs- und Datenvolumen in der Pandemie. Die Ansprüche an die mobile Kommunikation blieben wegen der coronabedingt veränderten Arbeitsbedingungen aber weiter hoch, erwartet Baldermann.

Angesprochen auf mögliche Tarifsteigerungen durch die aktuelle Kostenexplosion im Energiebereich gab sich Baldermann bedeckt. "Natürlich bleibt davon auch die Mobilfunkbranche nicht verschont", sagte er. Jedoch lägen mögliche Preiserhöhungen in den Händen der Betreiber. Man setze auf Maßnahmen, um die Energieeffizienz zu steigern und damit die Kosten weiter gering zu halten. Außerdem habe sich die Mobilfunkbranche mit einer Teuerung von zuletzt gut 1 Prozent zuletzt als "Inflationsbremse" erwiesen, betonte er.

(APA/Red)

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