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A-Tec - Lostag für steirische Anlagentochter AE&E

Lostag für den insolventen steirischen Anlagenbauer AE&E Austria in Raaba. Der Sanierungsverwalter der ebenfalls insolventen Konzernmutter A-Tec, Matthias Schmidt, will bis heute, Donnerstag, die Angebote von Interessenten auf seinem Tisch haben.
Um 18:00 Uhr beginnt dann die Gläubigerausschusssitzung, bei der über mögliche Angebote beraten werden soll. Erwartet wird heute auch das von den Gläubigern in Auftrag gegebene Deloitte-Gutachten.

Wien. Es bestehe großer Zeitdruck, hieß es zuletzt von A-Tec-Gläubigersprecher Hans-Georg Kantner (KSV1870). Man könne nicht die im Sanierungsverfahren vorgesehenen 90 Tage abwarten. Der Anlagebauer brauche einen Investor, der Garantien legt. Man werde sich bei den Verhandlungen aber nicht unter Druck setzen lassen, sagte ein Insider. Alles sei heute mögliche, vom fehlenden Angebot bis zum “Wunderwuzzi”, der alles übernimmt. Auch wenn noch Nachverhandlungen nötig werden, vier bis fünf Wochen habe man nicht mehr Zeit.

Derzeit seien zahlreiche Investoren an einer Übernahme der AE&E Austria interessiert, teilte A-Tec heute mit. Die Geschäftsführung gehe davon aus, dass für die rund 400 Arbeitsplätze eine Lösung mit einem Investor gefunden werde. Auch die Kunden der AE&E Austria seien weiterhin von den Technologien der Gesellschaft überzeugt. So planen eine Reihe an Kunden, ihre Projekte auch in Zukunft mit der AE&E Austria umzusetzen. Ein positiver Abschluss der Verhandlungen mit diesen Kunden werde kurz nach Abschluss des Sanierungsverfahrens erwartet.

Dem Vernehmen nach wird nach wie vor mit dem steirischen Anlagenbauer Andritz verhandelt. Laut AE&E Austria-Insolvenzantrag hätten die intensiv geführten Verhandlungen zum vorläufigen Ergebnis geführt, dass Andritz grundsätzlich bereit sei, die Geschäftsanteile zur Gänze zu übernehmen und die erforderlichen Hilfestellungen für die Finanzierung der offen gebliebenen Löhne und Gehälter, für die Erstellung von Avalen und die Finanzierung der 30-prozentigen Sanierungsquote zu leisten. Geplatzt sein dürften die Gespräche damals am Preis, aber auch an möglichen Ausstiegsszenarien bei einem Scheitern der Sanierung.

Als Interessenten gehandelt werden weiters die Mass Financial Corp (MFC), ein Investor aus Hongkong, der südkoreanische Mischkonzern Doosan und die tschechische Vitovice.

Die AE&E Austria hat nach bis zuletzt geführten Verhandlungen mit Interessenten am vergangenen Freitag ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung angemeldet und den Gläubigern die gesetzliche Mindestquote von 30 Prozent angeboten. Die Passiva belaufen sich auf 227 Mio. Euro.

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