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Alice Cooper rockte Wiener Stadthalle vor spärlichem Publikum

Alice Cooper gab Wien-Konzert in der Stadthalle.
Alice Cooper gab Wien-Konzert in der Stadthalle. ©APA
Nach mehreren erfolgreichen Gastspielen in den vergangenen Jahren in Wien zelebrierte Alice Cooper seine kleine Horrorshow am Dienstag in der Stadthalle vor doch eher enttäuschend spärlicher Besucherschar.

Der 74-Jährige ließ sich nichts anmerken und zog routiniert sein bekannt-bewährtes Programm mit den gewohnten Hits durch. Seine Gitarristin Nita Strauss war dabei der zweite Star.

3.000 Fans bei Alice Cooper-Konzert in Wiener Stadthalle

3.000 durchaus Begeisterte beteiligten sich nach Angaben des Veranstalters am Ausflug in das Gruselschloss von Alice Cooper. Die Kulisse mit Türmchen, Stiegenaufgang und Zinnen kennt der kundige Fan längst - wie auch den Ablauf: Bei "Feed My Frankenstein" (am Anfang des Konzertes) und "Teenage Frankenstein" (am Ende) läuft ein Monster über die Bühne, bei "He's Back" meuchelt ein Machetenkiller mit Hockey-Maske einen Teenager und nach "Dead Babies" rollt der Kopf des Sängers.

Gut eingespielte Show ohne Überraschungen

"Detroit Stories" ist die Tournee nach selbigem aktuellen Album benannt. Zu hören gab es allerdings daraus nur einen Song, das durchaus anständig groovende "Go Man Go". Sonst setzte man auf die Klassiker wie "I'm Eighteen", "Poison" (am meisten bejubelt) und zum Finale "School's Out" (mit Seifenblasen, Ballons und "Another Brick In The Wall"-Einschub). Immer wieder albtraumhaft und mit Dramatik inszeniert, kam das eindringliche "Steven" (aus dem Meisterwerk "Welcome To My Nightmare") besonders gut rüber.

Die Showelemente - ein Riesenbaby und die von Coopers Ehefrau Sheryl verkörperte Schwarze Witwe seien noch erwähnt - sind so gut eingespielt wie die Band des Chefs. Die beiden Gitarristen Ryan Roxie und Tommy Henriksen sowie ihre Kollegin Strauss, die derzeit vielleicht Beste in ihrem Metier, Bassist Chuck Garric und Drummer Glen Sobel betteten die Vocals in einen (bisweilen zu) fetten Sound. Über die Notwendigkeit eines Schlagzeugsolos (aber immerhin meisterlich ausgeführt) und lange Gitarren-Jams kann man streiten. Unbestritten ein Highlight war die Darbietung von "Shredderin" Strauss.

Amüsanter Abend mit viel Routine

Alice Cooper, mal mit Zylinder, mal in Zwangsjacke, bereitete seinen Anhängern einen amüsanten Abend, wenn auch frei von Überraschungen, mit einer weiterhin bekömmlichen, wenn auch angegrauten Aufführung, die alle Jahre wieder aus dem Museum der Rockmusik geholt wird. Schocken tut das längst niemanden, aber es fährt zumindest noch ordentlich - und "Poison" will ohnehin niemand gegen etwas Neues getauscht wissen.

(APA/Red)

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