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Alonso: Gedanken an Rücktritt

Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso könnte persönliche Konsequenzen aus der Spionage-Affäre ziehen. Der 26-jährige Spanier denkt ernsthaft über einen Rücktritt mit Saisonende nach.

Das berichtete die spanische Sportzeitung „Marca“ in ihrer Samstag-Ausgabe. Grund für den möglichen Rücktritt sei unter anderem das gestörte Verhältnis Alonsos zu seinem Team McLaren-Mercedes.

Der Rennstall habe Alonso unter Druck gesetzt, angeblich vorhandene E-Mails mit geheimen Ferrari-Abstimmungsdaten keinesfalls an irgendjemanden weiterzugeben, berichtete die „Marca“. Der Automobil-Weltverband FIA hatte die McLaren-Fahrer Alonso, Lewis Hamilton und Testpilot Pedro de la Rosa allerdings in einem am Freitag veröffentlichten Schreiben dazu aufgefordert, sämtliches Material vorzulegen.

Die FIA stellte den Piloten bei Kooperation Straffreiheit in Aussicht. Sollten später noch Regelverstöße festgestellt werden, drohen erhebliche Sanktionen. Sollten die Fahrer kooperieren, könnte allerdings ihr Team großen Schaden nehmen. Gerade das ohnehin belastete Verhältnis zwischen Doppelweltmeister Alonso und McLaren leide unter dieser Situation.

„Alonso will alles hinter sich lassen“, titelte die „Marca“ am Samstag. „Die Beziehung zwischen ihm und McLaren geht durch ihren schwierigsten Moment und er zieht ernsthaft einen Rücktritt mit Saisonende in Betracht.“ Hauptgrund dafür sei laut der Zeitung, dass ihn „McLaren unter Druck setzt, die kompromittierenden E-Mails niemandem anzuvertrauen“.

Weltmeister Fernando Alonso hat seine Haltung in der Spionage-Affäre um sein Team McLaren-Mercedes verteidigt. Der Spanier erklärte, dass er die moralische Verpflichtung empfinde, dem Weltverband FIA die Informationen zukommen zu lassen, um die dieser ersucht hat. „Ich sehe nur eine Möglichkeit und die ist, die Ermittlungen zu unterstützen und ihnen zu geben, wonach sie gefragt haben“, zitierte die spanische Zeitung „AS“ den 26-Jährigen.

„Wenn dich die höchste Autorität im Sport zur Kooperation auffordert, dann gibt es nichts zu widersprechen. Da hast du keine Wahl“, meinte Alonso. „Ich kann nicht Rennfahren und denken, dass ich nicht korrekt gehandelt habe. Es gibt moralische Gründe, die mich an den Sport binden.“ Daher habe er keine Informationen zurückhalten können. „Ich werde aber nicht darüber urteilen, was ich ihnen übermittelt habe. Das sollte die FIA entscheiden.“

Alonso könnte sein Team durch die Weitergabe der Informationen allerdings ernsthaft in Bedrängnis gebracht haben. Die FIA hat für kommenden Donnerstag (13. September) in Paris eine zweite Anhörung in der Affäre um die Weitergabe geheimer Ferrari-Daten angesetzt, weil neue Beweise vorliegen sollen. Nach der ersten Verhandlung im Juli war McLaren ohne Strafe davongekommen, weil die Beweise, von den Daten profitiert zu haben, unzulänglich gewesen waren.

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