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Arbeitsmarkt: Horrorzahlen auch im Juni

Um 1869 Personen bzw. 0,9 Prozent auf 202.787 Menschen gestiegen ist die Arbeitslosigkeit in Österreich Ende Juni im Jahresvergleich. In Vorarlberg war mit plus 5,9 Prozent wieder der ärgste Anstieg aller Bundesländer zu verzeichnen.

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Der stv. Landeschef des Arbeitsmarktservice (AMS), Anton Strini, zeigte sich gestern immerhin darob erleichtert, dass „die 5,9 Prozent die kleinste monatliche Vorarlberger Zuwachsrate in diesem Jahr sind“. Konkret stieg die Arbeitslosigkeit in Vorarlberg erneut um 436 auf 7876 Personen, was eine Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent bedeutet.

Sowohl Strini als auch LH Herbert Sausgruber legten ihr Augenmerk in der gestrigen Bewertung auf einen Lichtblick der düsteren Statistik: „Das ,job for you(th)’-Programm setzt sich durch, Land, AMS und Gemeinden werden diesen gemeinsam eingeschlagenen Weg fortsetzen“, erklärten der Regierungs- und der stv. AMS-Chef übereinstimmend. Im einzelnen hat die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen bei den unter 20-Jährigen um 20,2 Prozent, bei den 20- bis 25-Jährigen um 10 Prozent gegenüber 2003 abgenommen.

Während sich Wirtschaftsminister Bartenstein gestern darin gefiel, darauf hinzuweisen, dass andere EU-Staaten (vor allem die Deutschen) in Bezug auf den Arbeitsmarkt „noch weniger zusammenbringen als wir“, hagelte es von anderer Stelle massive Kritik an den „Früchten einer Politik des Nichtstuns“, wie es die Grünen formulierten. Noch deutlicher wurde die Bundesgeschäftsführerin der SPÖ, Doris Bures: „Seit Amtsantritt dieser schwarz-blauen Regierung 2002 stieg die Arbeitslosigkeit in Österreich um 30 Prozent. Schüssel & Co. müssen endlich wachstumsbelebende und beschäftigungsfördernde Maßnahmen setzen, vor allem der dramatische Anstieg der Frauenarbeitslosigkeit schreit nach Gegensteuern.“ Für den Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger, ist es bezeichnend für diese Bundesregierung, dass „Minister Bartenstein noch fünf Stunden vor Bekanntgabe der neuesten Horrorzahlen zusätzliche Mittel und Personal für das Arbeitsmarktservice ablehnte“. Als „Arbeitsminister“ habe er sich damit endgültig disqualifiziert. Auch Arbeiterkammer und ÖGB haben einmal mehr an Schüssel und Bartenstein appelliert, Arbeitsmarktpolitik zu machen, statt die schon nicht mehr hörbaren Hinweise auf noch schlechter abschneidende EU-Staaten gebetsmühlenartig zu wiederholen.

 

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