Festnahmen gab es in der Causa bereits am 19. und 20. Mai. Die Handschellen klickten an diesen beiden Tagen in Schwechat (Bezirk Bruck a. d. Leitha) für ungarische Staatsbürger im Alter von 44, 55 und 64 Jahren. Das Trio wurde mittlerweile - teils nicht rechtskräftig und teilweise bedingt - am Landesgericht Wiener Neustadt zu Haftstrafen von zwei bis drei Jahren verurteilt. Das Urteil gegen einen 51-jährigen Rumänen war ausständig. Nach einem weiteren Mitglied der Bande, einem 45 Jahre alten ungarischen Staatsbürger, wird noch gefahndet.
Kriminelle Verbindung nach Ungarn
Geplant und vorbereitet wurden die Coups jeweils in Ungarn. Bei der Ausführung wurden gefälschte Dokumente und zuvor gestohlene slowakische Kennzeichentafeln verwendet. Mehrere Aktionen gingen nachts über die Bühne. Die Sattelaufleger waren zuvor als Objekte der Begierde festgelegt worden und wurden dann zielgerichtet mit einer Zugmaschine abgeholt.
Das Quintett schlug nach Angaben der Landespolizeidirektion Niederösterreich aber auch tagsüber zu. Dabei war ein Lkw-Lenker zu einer Firma geschickt worden, wo den Beschuldigten die Ware "im guten Glauben" aufgeladen wurde, wie es in einer Aussendung hieß. Die gestohlenen Güter sollen generell bis zum Verkauf auf verschiedenen Lagerplätzen in Ungarn und in der Slowakei gebunkert worden sein.
Sattelschlepper-Band war international tätig
Als Diebesgut gelten Bekleidung, aber etwa auch 712 Stück Kugelgriller. Ein besondere Schwäche dürften die Männer für Süßes gehabt haben. In Bruck a. d. Leitha wurden einem Unternehmen am 3. Oktober 2019 insgesamt 42 Paletten Schokolade herausgelockt. In der Nacht auf den 19. Dezember 2019 kam es schließlich zum Diebstahl eines mit 33 Paletten - oder knapp 160.000 Stück - Schwedenbomben beladenen Sattelauflegers.
Kriminell unterwegs gewesen sein sollen die Beschuldigten aber nicht nur in Österreich. Ermittlungen werden laut Polizei auch in Ungarn und Deutschland geführt.
(APA/Red.)