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Bischof mit Fötus im Sarg

Bischof Peder Winstrup.
Bischof Peder Winstrup. ©Lund University
Redaktion redaktion@vol.at
Schwedische Forscher haben jetzt offensichtlich das mysteriöse Grabgeheimnis um Bischof Peder Winstrup gelüftet.

Video: Der Fötus im Sarg des Bischofs - Geheimnis gelüftet

Bei einer Röntgen-Untersuchung der mumifizierten Leiche des schwedischen Bischofs Peder Winstrup (1605-1679) haben Wissenschafter zu seinen Füßen den kleinen Körper eines frühgeborenen Kindes entdeckt. Jetzt haben Forscher der Universität Lund in Schweden offensichtlich das mysteriöse Grabgeheimnis gelüftet.

Nach dem sensationellen Fund neben der Leiche des evangelisch-lutherischen Bischofs Winstrup vor einigen Jahren hatten die fremden Knochen den Historikern lange Zeit Rätsel aufgegeben.

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DNA-Material untersuch

Der in ein Stück Leinentuch eingewickelte Fötus soll fünf bis sechs Monate alt gewesen sein. Bei dem Fötus im etwa 342 Jahre alten Sarg handelt es sich vermutlich um seinen Enkel. Schwedische Forscher haben nun mit Hilfe von DNA-Material des Bischofs und des Fötus einen familiären Zusammenhang hergestellt, wie die Universität Lund mitteilte. Die Ergebnisse der DNA-Untersuchungen zeigten, dass es sich bei dem Fötus um einen Buben und eine Verwandtschaft zweiten Grades handelte. Winstrup, der 1679 gestorben war, und der totgeborene Bub teilten 25 Prozent der Gene. Die beteiligten Forscher vom Zentrum für Paläogenetik der Universität Stockholm fanden heraus, dass die Verwandtschaft über die Linie des Vaters ging.

Symbolträchtige Handlung

Peder Pedersen Winstrup verlor 1680 das Eigentum seines Vaters und lebte nach Ansicht von Historikern am Ende seines Lebens von Almosen. Den verstorbenen Fötus in den Sarg des Bischofs zu legen, könnte demnach eine symbolträchtige Handlung gewesen sein. "Es war nicht ungewöhnlich, dass kleine Kinder mit Erwachsenen in Särge gelegt wurden. Der Fötus wurde möglicherweise nach der Beerdigung in den Sarg gelegt, als er sich in einem Gewölbegrab im Dom von Lund befand und daher zugänglich war", sagt Torbjörn Ahlström, Professor für historische Osteologie an der Universität Lund.

Die Leiche des Bischofs Winstrup gilt als einer der am besten erhaltenen menschlichen Körper aus dem 17. Jahrhundert. Die Kleidung, die Haut, die Knochen und inneren Organe waren auch Jahrhunderte später verblüffend gut erhalten. Dass sich der Körper des Geistlichen so gut gehalten hat, habe mehrere Gründe wie sein Tod im Winter und eine ständige Luftzirkulation seiner Leiche. Auch die im Sarg hinzugefügten Beigaben wie Hopfen, Wacholderbeeren und Wermut haben den Verwesungsprozess vermutlich aufgehalten.

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