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Bitcoin kratzt an Marke von 38.000 Dollar

Der Bitcoin setzt seinen Höhenflug aus 2020 auch heuer fort.
Der Bitcoin setzt seinen Höhenflug aus 2020 auch heuer fort. ©APA (AFP)
Die von heftigen Kursschwankungen begleitete Rally der Digitalwährung Bitcoin hat sich auch am Donnerstag fortgesetzt.

Im frühen Handel stieg der Kurs auf der Handelsplattform Bitstamp bis auf 37.785 Dollar (30.625 Euro). Das Niveau konnte die nach Marktanteilen mit Abstand größte Kryptowährung nicht ganz halten, doch notierte sie zuletzt mit rund 37.500 Dollar knapp zwei Prozent über dem Niveau vom Mittwoch, als der Bitcoin abermals Rekordstände erklommen hatte.

Der Bitcoin legte alleine in dem noch jungen Jahr etwas mehr als 8.000 Dollar oder knapp 30 Prozent zu und setzte damit den Höhenflug aus 2020 fort.

Kurs verfünffacht

Der Bitcoin steigt schon seit einiger Zeit auf immer neue Rekorde. Auf Jahressicht hat sich sein Kurs rund verfünffacht. Im vergangenen Jahr gehörte die vor gut einer Dekade erfundene Digitalwährung zu den Anlagen mit den weltweit größten Kurszuwächsen.

Die Meinungen zu Bitcoin gehen nach wie vor stark auseinander. Anhänger sehen in Digitalwährungen wie Bitcoin nicht nur zukunftsweisende Technologien, sondern nutzen die Internetwährungen auch als Spekulationsobjekt und vermehrt als Absicherung gegen Kursschwankungen anderer Finanzanlagen. Kritiker sehen hingegen eine Finanzblase und monieren unter anderem die teils extremen Kursschwankungen von Bitcoin und anderen Kryptowährungen.

Verbessertes Image

Das Image des Bitcoin hat sich im vergangenen Jahr verbessert. Einer Art Ritterschlag kam es gleich, dass der große Bezahldienst Paypal seinen US-Kunden den Handel mit Kryptowährungen ermöglicht hat. Heuer sollen auch Transaktionen in Bitcoin und anderen Digitalwährungen, von denen es mittlerweile Tausende gibt, möglich werden.

Nicht nur Paypal, auch große Finanzanleger zeigen ein stärkeres Interesse an digitalen Währungen. So hat etwa der große Vermögensverwalter Fidelity vergangenes Jahr einen Fonds aufgelegt, der in Bitcoin investiert. Auch wird der Bitcoin verstärkt als alternative Anlage genutzt, weil einige Investoren aufgrund der in der Coronakrise stark steigenden Staatsschulden eine künftig höhere Inflation erwarten. Herkömmliche Währungen leiden in der Regel unter einer hohen Inflation und verlieren über ihren Wechselkurs an Wert.

Frage der Nachhaltigkeit

Nun stellt sich die Frage, ob der Bitcoin nachhaltig von diesen Entwicklungen profitieren kann. Denn wesentliche Kritikpunkte bleiben: Als Zahlungsmittel ist der Bitcoin weitgehend ungeeignet. Zu stark sind seine Kursschwankungen, zu hoch ist der Energieverbrauch in der Herstellung (Mining), zu langatmig und teuer ist die Transaktionsabwicklung. Die Kernidee des Bitcoin-Erfinders, der bis heute nur unter einem Pseudonym bekannt ist, war aber gerade die Erschaffung eines neuen Zahlungsmittels.

Nicht nur als Zahlungsmittel, auch als Finanzanlage bleibt der Bitcoin umstritten. Hauptkritikpunkt sind seine teils heftigen Kursschwankungen. Häufig hat die Digitalwährung auf starke Wertzuwächse mit krassen Kurseinbrüchen reagiert. So auch zuletzt, als der Kurs mehrfach wegbrach. In den Augen vieler Kritiker stellt diese Wankelmütigkeit das Potenzial des Bitcoin als Anlagegegenstand in Frage.

Zukunft auf wackligem Fundament

Die Zukunft des Bitcoin steht damit auf wackligem Fundament. Man muss nicht so weit gehen wie die Experten von der Dekabank, die von einem "Spekulationswahnsinn" sprechen. Aber als Finanzanlage und erst recht als Zahlungsmittel ist die Kryptowährung höchst strittig. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass viele Zentralbanken den Ansatz des Bitcoin aufgreifen und eigene Digitalwährungen anstreben.

Vielmehr dürfte das Gegenteil der Fall sein: Sollte sich die Idee digitalen Notenbankgeldes durchsetzen, würde für Bitcoin und Co eine starke Konkurrenz entstehen. Ein Grund mehr, mit der Anlage in Bitcoin und anderen Digitalgeldern vorsichtig zu sein.

(APA/dpa/dpa-AFX)

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