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"Brauchen keine Eskalation nach dem Modell Stuttgart 21"

©ÖBB/Paulitsch/CanvaPro
Am Montag wurde die ÖBB-Variantenstudie zur Schieneninfrastruktur Unteres Rheintal den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden vorgestellt. LR Daniel Zadra betont: "Es wurde keine Entscheidung getroffen."
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Die Zwischenergebnisse der Variantenstudie „Bahn-Zielnetz 2040 Unteres Rheintal“, verfasst vom renommierten Ziviltechnikerbüro Werner Consult, wurde am Montag den Bürgermeistern der Gemeinden Bregenz, Wolfurt, Lauterach, Hard, Lustenau, Lochau und Hörbranz sowie den Verkehrssprechern der Landtagsfraktionen präsentiert.

"Entlastung der Bevölkerung"

„Wir haben ein gemeinsames Ziel“, betont Mobilitätslandesrat Daniel Zadra. „Wir wollen die Mobilitätswende schaffen, und dazu brauchen wir eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur. Die heutige Veranstaltung diente der Information und der Vorbereitung für die weitere gemeinsame Vorgehensweise. Alle Anstrengungen dienen der Entlastung der lärm- und stressgeplagten Bevölkerung im gesamten Rheintal und selbstverständlich dem Klimaschutz.“

Drei Varianten untersucht

ÖBB-Infrastruktur AG und Land Vorarlberg haben das Büro Werner Consult damit beauftragt, die Weiterentwicklung der Bahninfrastruktur im Unteren Rheintal zu analysieren. Untersucht wurde die bauliche Machbarkeit verschiedener Varianten für den zweigleisigen Ausbau Lochau–Bregenz Hafen, den dreigleisigen Ausbau Bregenz–Lauterach Nord bzw. Wolfurt und den zweigleisigen Ausbau Lustenau–Hard-Fußach. Dabei wurden bislang drei Varianten der Gleisführung untersucht, nämlich die Variante Tieflage (d. h. Unterflurtrasse), im Abschnitt Lochau bis Wolfurt mit unterirdischen Verkehrsstationen, die Variante Hybridlage mit streckenweisen Untertunnelungen, sowie die Variante Niveaulage, die auf Tunnelbauten verzichtet.

Der Link zur Studie

Geringste Auswirkungen

Im Zwischenergebnis zeige die Variante in Niveaulage die geringsten Auswirkungen auf Anrainer, Natur und Grundwasser während der Bauphase. Auch die Anpassungen bestehender Infrastruktur für Bau und Betrieb sowie der Flächenverbrauch seien bei den Ausbaumaßnahmen dieser Variante mit Abstand am geringsten. Darüber hinaus könne man nur mit der Variante in Niveaulage mehrjährige Streckensperren, auch in Hinblick auf die internationalen Bahnverbindungen, vermeiden, wie es in einer ÖBB-Aussendung heißt.

"Keine Vorentscheidung getroffen"

„Die Zwischenergebnisse der Variantenstudie liefern sehr viele neue Erkenntnisse und stellen eine taugliche Basis für die weiteren Gespräche dar. Es ist keine Vorentscheidung getroffen worden, sondern nun geht es darum, mit allen Partnern weiter an einer möglichst gemeinsamen Lösung zu arbeiten“, erklärt Landesrat Zadra. „An einer offenen, breiten Diskussion ist mir sehr gelegen. Das Letzte, was wir im Unteren Rheintal brauchen, sind Eskalationen nach dem Modell von Stuttgart21.“

Österreichweiter Prozess

Dialog und Diskussionsprozess sollen auch nach dem 4. Juli weitergeführt werden, wobei Ergebnisse aus der Variantenstudie bis Ende 2022 in den österreichweiten Prozess „Bahn-Zielnetz 2040“ einzuspeisen sind. Dort wird dann vom BMK bis Ende 2023 in einer österreichweiten Zusammenschau volkswirtschaftlich bewertet und priorisiert, welche Module und Erweiterungsinvestitionen im österreichischen Bahnnetz bis zum Jahr 2040 realisiert werden sollen.

(VOL.AT)

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