“Dreirad” hört sich nach Kinderspielzeug an – “Spielzeug” ja, aber nicht für Kids. Vielmehr freuen sich große Jungs über das zackige Handling: doppelte Dreieckslenker samt Stabilisator sorgen für Zielgenauigkeit vorausgesetzt, der Pilot arbeitet mit: an den Fußrasten abstützen und sich in die Kurve legen dann klappts auch mit dem Eckenwetzen. Sogar bei Nässe, denn serienmäßig ist ein Stabilitäts-Programm samt Traktionskontrolle an Bord. Das Ding aus einer fremden Welt kein Zweifel: man muss einfach hinsehen. Der 2,67 Metern lange Can-Am Spyder Roadster sieht nach einem Streitwagen aus dem alten Rom aus.
Ein leichter Zahnriemen treibt das breite Hinterrad an. Der Tausender-V2-Motor mit 106 PS stammt von Tochterfirma Rotax und hat mit den rund 350 Kilo Leergewicht keine Probleme. “Driftkünstler” haben sich aber zu früh gefreut: die Traktionskontrolle lässt nur bei Geradeausfahrt bis Tempo 50 Schlupf zu.
Wer das 5-Gang-Getriebe zügig durchsteppt, beschleunigt laut Werk in 4,5 Sekunden auf 100. Spitze: über 190. Scheibenbremsen samt ABS stauchen den Spyder präzise zusammen. Verzögert wird mit dem rechten Fuß, einen Handbremshebel gibt es nicht. An der linken Armatur sitzt der Schalter für den Rückwärtsgang.
Unter der Doppelsitzbank liegt schwerpunktgünstig der 27-Liter-Tank. BRP Can-Am Vorne gibt es ein 44 Liter großes Staufach. Aber auch sonst überrascht der Spyder mit ungeahntem Komfort: eine geschwindigkeitsabhängige Servolenkung erleichtert Richtungswechsel bei niedrigem Tempo. Dass für den Can-Am der Pkw-Führerschein genügt, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass man sich mit ihm auseinandersetzen muss. Er fordert einen aktiven Maschinisten, der sich auf ihn einlässt und ihm zeigt, wos langgeht.
Für knapp 17.000 Euro (ab 16.799 Euro) kann man sich den einzigartigen Can-Am Spyder Roadster in die Garage stellen.
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