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Butterpreise in Deutschland sinken viel deutlicher als in Österreich

Um 20 Prozent bei Markenbutter - Hier vorerst nur bei einem großen Hersteller um 6 Prozent
Um 20 Prozent bei Markenbutter - Hier vorerst nur bei einem großen Hersteller um 6 Prozent ©Canva
Während die Butterpreise in Österreich zuletzt nur leicht zu sinken beginnen sollten, geraten sie in Deutschland auf breiter Front ins Rutschen.
Inflation nimmt wieder an Fahrt auf

Verschiedene deutsche Diskonter aber auch Supermärkte senkten am Mittwoch die Preise für ein Viertelkilo-Packerl Markenbutter im Preiseinstiegsbereich deutlich - von 1,99 auf 1,59 Euro. Es handelt sich bei der Reduktion von 20 Prozent nicht um Sonderangebote, sondern den neuen Normalpreis, berichtete die Nachrichtenagentur dpa.

In Deutschland will den Angaben zufolge auch Rewe dem Schritt folgen, ebenso haben das die Diskonter Lidl, Netto und Penny vor.

"Den Molkereien ausgeliefert"

Hierzulande hat bisher lediglich die Marke Schärdinger von Österreichs größter Molkerei Berglandmilch verkündet, per Februar den Butterpreis um 6 Prozent zu senken. Gelten soll die Preissenkung gegenüber allen Handelspartnern in Österreich. Und die Handelspartner wollten auch nachziehen, Spar und Rewe kündigten dies auch an.

Alternative Bauernvertreter der IG Milch kritisierten indes, dass Berglandmilch medienwirksam eine Butterpreissenkung von 6 Prozent ankündige, während der Milchpreis für alle Erzeugerbetriebe um gut 3,5 Prozent gesenkt werde. Man sei den Molkereien ausgeliefert. Die mediale Butterpreis-Diskussion sei unsachlich, sagte IG-Milch-Vertreter Ewald Grünzweil erst gestern, Dienstag, der APA.

70 Cent günstiger

Bei den herabgesetzten Preisen in Deutschland handelt es sich nicht um Sonderangebote, sondern den neuen Normalpreis. Zum Höhepunkt der Preiswelle im Mai hatte das Paket Butter dort 2,29 Euro gekostet. Auch Butter von Markenherstellern wurde vielfach günstiger.

Dass die Preise gerade jetzt ins Rutschen geraten, hängt mit dem Rhythmus der Preisverhandlungen in der Milchbranche zusammen, hieß es in Deutschland. Die alten Verträge waren Ende Jänner ausgelaufen, und in den neuen Verträgen hätten die Händler deutlich günstigere Preise vereinbaren können, die die aktuellen Preissenkungen ermöglichten.

Rohmilchproduktion spürbar zugenommen

Ein Grund dafür sei, dass nach den im vergangenen Jahr erzielten Rekordpreisen für Milch die Rohmilchproduktion in Deutschland wieder spürbar zugenommen habe, sagte der Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes, Eckhard Heuser, der Deutschen Presse-Agentur. Dadurch sei wieder ein leichtes Überangebot entstanden, und die Preise seien unter Druck geraten. Die neuen Verträge haben eine Laufzeit von vier Wochen. Mit neuen Preissteigerungen nach dem Ende der Laufzeit rechnet der Branchenkenner aber nicht.

Über die Preiserhöhungen hatten auch die deutsche "Lebensmittel-Zeitung" und die "Bild" berichtet.

(APA)

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