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Button zurück zu Williams-BMW

Der momentan für BAR-Honda fahrende Brite Jenson Button kehrt 2005 längerfristig zu Williams-BMW zurück, wo er vor 4 Jahren als 20-jähriger seine Formel-1-Karriere begonnen hat.

Zuletzt waren eher Jacques Villeneuve, Nick Heidfeld oder Mika Häkkinen als künftige Williams-Piloten kolportiert werden. Bezüglich des 35-jährigen Finnen steht der nächste „Hammer“ womöglich unmittelbar bevor, denn immer mehr verdichten sich die Anzeichen, dass Häkkinen nächstes Jahr tatsächlich in die Formel 1 zurückkehrt.

Allerdings nicht bei Williams, denn dort ist man mit Button und Mark Webber, der unlängst seinen Wechsel von Jaguar zum britisch-deutschen Rennstall bekannt gegeben hatte, nun voll. Häkkinen soll vielmehr bei BAR-Honda andocken und nach dem überraschenden Abgang von Button könnte dann dort auch Takuma Sato seinen Platz behalten. Mit Ausnahme von Weltmeister Ferrari, der auch 2005 weiter auf Michael Schmacher und Rubens Barrichello setzt, sowie den Bezahlteams Jordan und Minardi, gehen damit alle übrigen Formel-1-Teams mit zumindest einem neuen Piloten in die nächste Saison.

Zusammen mit Webber wird Button bei Williams-BMW den zu McLaren-Mercedes ziehenden Juan Pablo Montoya und den derzeit rekonvaleszenten Ralf Schumacher (zu Toyota), für den übrigens aus gesundheitlichen Gründen auch in Budapest (15. August) und Spa (29. August) Antonio Pizzonia fahren wird, ersetzen. An Montoya hatte Button nach seiner ersten Formel-1-Saison den Platz im Williams-Team verloren.

Button hatte im Williams-BMW schon im zweiten Grand Prix für einen Rekord gesorgt. Mit Rang sechs in Brasilien holte der damals 20-Jährige als jüngster Fahrer in der Formel-1-Geschichte einen WM-Punkt. Am Ende der Saison hatte Button zwölf WM-Punkten und den achten Rang zu Buche stehen.

Der Durchbruch in die Beletage gelang dem talentierten Button im BAR-Honda aber erst in diesem Jahr. Im zweiten Rennen schaffte er als Dritter des GP von Malaysia erstmals den Sprung auf das Podest. Dank mittlerweile sieben Klassierungen in den Top-Drei und insgesamt 61 Punkten liegt Button im WM-Klassement hinter dem Ferrari-Duo Schumacher (110 Punkte) und Barrichello (74) an dritter Stelle. Auf den ersten Sieg wartet Button allerdings auch nach 78 Grand Prix.

„Das BMW WilliamsF1 Team und Jenson Button verbindet eine langjährige Beziehung. Er begann 2000 bei uns und wir sind seither immer in Verbindung geblieben. Ich freue mich sehr, dass mit ihm einer der talentiertesten Formel-1-Fahrer zu uns zurückkehrt“, sagte Frank Williams.

Obwohl BAR derzeit in der WM vor Williams liegt, hat Button offensichtlich keine Angst vor einem Rückschritt. „Ich bin glücklich, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, zurückzukehren. Vorerst konzentriere ich mich voll auf die Saison 2004, aber für die Zeit danach habe ich volles Vertrauen, dass die umfangreichen Investitionen, Ressourcen und großen Fähigkeiten von Williams und BMW die beste Plattform für mich sind, um mein Ziel des Weltmeistertitels zu verfolgen.”

Ärger bei BAR – Teamchef Richards will um Button kämpfen

Die überraschende Rückkehr von Jenson Button zu Williams-BMW hat bei BAR für Riesenärger gesorgt. Nur wenige Stunden nachdem der britisch-deutsche Rennstall den Coup (Zweijahresvertrag) bekannt gegeben hatte, kündigte Buttons derzeitiger Teamchef David Richards an, um den Verbleib des 24-Jährigen bei BAR-Honda kämpfen zu wollen. „So schnell geht das auch nicht. Button hat 2005 noch einen Vertrag bei uns“, stellte Richards am Freitag im Rundfunksender „BBC“ fest.

Er machte kein Hehl daraus, dass er von seinem Star enttäuscht ist. „Ich habe 400 Leute in der Fabrik, die hart arbeiten, und dann geht der Kerl, der die ganze Anerkennung einstreicht, und gibt ihnen den Laufpass“, sagte der Teamchef. „Ich kann einfach nicht glauben, dass er uns verlassen will.“

Erst vor kurzem war die Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen BAR und dem japanischen Motorenlieferanten Honda beschlossen worden. „Wir glauben, dass wir Jenson zum Weltmeister machen können. Und wir haben mit Honda in diesem Jahr beweisen, dass wir in die richtige Richtung gehen“, sagte Richards. „Wir dachten, dass wir das gemeinsam tun. So behandelt zu werden macht mich fassungslos. Ich kann nicht glauben, dass Jenson weg will.“

Button tauchte vorerst ab und war für niemand erreichbar. Teamchef Frank Williams sieht sich bei dem Wechsel juristisch auf der sicheren Seite. Das Management des Fahrers habe eine Möglichkeit gesehen, dass Button aus dem Vertrag mit BAR-Honda aussteigen könne. Offenbar habe BAR die Option auf den Briten nicht richtig wahrgenommen, vermutete Sir Frank Williams. „Vielleicht hat Jenson erkannt, dass wir bessere Möglichkeiten haben, ihm ein Weltmeister-Auto zur Verfügung zu stellen als sein aktuelles Team“, sagte Williams zudem der „BBC“.

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