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Walser zu Bösch: "Burschi, schleich dich aus dem Nationalrat"

Deutliche Worte von Walser Richtung Bösch.
Deutliche Worte von Walser Richtung Bösch. ©APA
Die Vorarlberger Freiheitlichen wollten am Mittwoch keine weitere Stellungnahme zur Causa Bösch abgeben. Die Grünen fordern von FPÖ-Chef Bitschi eine Distanzierung.
VOL.AT-Livetalk zur Causa Bösch
Bösch bestätigt Aussage
Das sagt Bösch im Wortlaut
"Raum in Afrika in Besitz nehmen"

Auf Nachfrage von VOL.AT hieß es von Seiten der FPÖ-Landespartei: „Reinhard Bösch hat mit seinem Statement auf Facebook klargestellt, dass er missverstanden worden ist.“ Damit sei die Causa für die Landespartei erledigt, so Landesgeschäftsführer Christian Klien gegenüber VOL.AT

Facebook/Reinhard Bösch
Facebook/Reinhard Bösch ©Facebook/Reinhard Bösch

Gross fordert von Bitschi Distanzierung

In einem Interview in der “NEUEN-Vorarlberger Tageszeitung” sagte Vorarlberger Nationalratsabgeordnete Bösch (bis vor kurzem Chef der Vorarlberger FPÖ), es könnte, um illegale Migration nach Europa zu bekämpfen, “mit militärischen Kräften ein Raum in Besitz genommen werden”.

„Dass ein Vertreter eines neutralen Staates einen derartigen Vorschlag macht ist absolut untragbar. Bösch ist Wehrsprecher der FPÖ und was noch schwerer wiegt, Obmann des parlamentarischen Landesverteidigungsausschusses“, ärgert sich Adi Gross, Klubobmann der Vorarlberger Grünen.

Nach breiterem Bekanntwerden seiner Aussagen ruderte Bösch zurück. Ein Tonbandprotokoll beweist aber nun, dass er eine militärische Intervention vorgeschlagen hat.

„Da kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Weder auf Seiten der Bundesregierung als auch seitens der Vorarlberger FPÖ“, sagt Gross. „Von der Vorarlberger FPÖ war bis lang dazu nichts zu hören. Ich fordere daher den Parteichef Christoph Bitschi auf, sich in aller Klarheit von diesen Aussagen des Nationalratsabgeordneten Bösch zu distanzieren“, schließt Gross.

SPÖ: “Krieg oder Frieden – Wo steht die FPÖ?”

Auch Landes-SP-Vorsitzender Martin Staudinger vermisst klare Worte von FP-Landesobmann Bitschi. Reinhard Bösch sei immerhin ein hoher Funktionär der Vorarlberger FPÖ: “Was sagt der Vorarlberger FPÖ-Chef dazu? Krieg oder Frieden? Die Vorarlberger haben es verdient, dass er ihnen seine Position dazu erklärt.”

Es sei Irrsinn, die Flüchtlingsfrage militärisch lösen zu wollen. “Der Hauptgrund für Flucht ist Krieg. Der afrikanische Kontinent brauche eine Perspektive, keinen weiteren Krieg. Europa steht hier in der Verantwortung. Wir müssen den afrikanischen Ländern auf Augenhöhe begegnen, nicht als Kolonialherren. Denn es geht um wirtschaftliche Zusammenarbeit und nicht um Unterwerfung. Nur so können wir eine Lösung erreichen,” erklärt Martin Staudinger.

Walser zu Bösch: “Burschi, schleich dich”

Ex-Grünen-Nationalrat Harald Walser forderte Bösch via Twitter erneut mit deutlichen Worten zum Rücktritt auf: Der Tonbandmitschnitt vom Interview mit Bösch belege, dass er tatsächlich Teile von Nordafrika besetzen will. “Seine Behauptung, das nicht gesagt zu haben, ist also die Unwahrheit. Burschi, schleich di aus dem Nationalrat!”, twittert Walser.

Der Tiroler FP-Chef und gebürtige Vorarlberger, Markus Abwerzger, reagierte auf Walsers Post. “Sie sind der, der aus dem NR befördert wurde. Ein wenig Niveau Herr Professor. Auch wenn sie schon in Pension sind!” In Folge kam es zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen Abwerzger und Walser.

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