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Corona-Epidemie: Alle News im Liveticker

In Italien finden schon Hamster-Käufe statt.
In Italien finden schon Hamster-Käufe statt. ©AP
Die Zahl der Toten durch das Coronavirus ist in China sprunghaft angestiegen. In Europa ist Italien derzeit Infektionen am schwersten betroffen. 
Corona-Ausbruch in Italien
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Liveticker zum Coronavirus

Fragen und Antworten zum Virus

Woher kommt das Virus?

Die Übertragung des Coronavirus passierte - wie bei anderen Coronaviren - von Tier zu Mensch. Nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen hat das Virus seinen Ursprung im Huanan Seafood-Großhandelsmarkt, einem Markt für Meeresfrüchte in Wuhan und wurde offenbar von Fledermäusen auf Schlangen und dann auf den Menschen übertragen, wie Ursula Wiedermann-Schmidt, die Leiterin der Infektiologie an der MedUni Wien, erklärte. Auf diesem Markt wird mit lebenden und frisch geschlachteten Tieren gehandelt, auch Schlangen werden in China gegessen. Der Markt wurde bereits Anfang des Jahres von den chinesischen Behörden geschlossen. Die genaue Herkunft des Virus ist aber noch unklar. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist laut WHO nachgewiesen. Inzwischen gibt es laut der Infektiologin vermehrt Anzeichen, dass eine Ansteckung auch während der Inkubationszeit, die bis zu 14 Tagen betragen kann, möglich ist.

Wodurch ist das Coronavirus gekennzeichnet?

Da die Gensequenz des neuen Virus früh von Wissenschaftern bestimmt und öffentlich zugänglich gemacht wurde, ist bekannt, dass es sich bei dem neuen Erreger um ein Beta-Coronavirus handelt, das genetisch zu über 80 Prozent mit dem SARS-Coronavirus übereinstimmt. Die Familie der Coronaviren umfasst zahlreiche mit einer Hülle umgebene Viren mit einem Genom aus einer Einzelstrang-RNA. Sie sind genetisch sehr variabel und können verschiedene Wirtsorganismen befallen. Die häufigsten Coronaviren, die beim Menschen Infektionen und Symptome auslösten, seien das Alphacoronavirus 229E und das Betacoronavirus OC43, erklärte Elisabeth Puchhammer-Stöckl vom Zentrum für Virologie in Wien. Beide können harmlos verlaufende Atemwegsinfektionen verursachen. Dem SARS-Virus, das seinen Weg ebenfalls in China begann, und bei betroffenen Personen schwere Pneumonien verursachte, fielen weltweit an die 800 Menschen zum Opfer. Das seit 2012 bekannte MERS-Coronavirus, wird vor allem auf der arabischen Halbinsel über Dromedare sporadisch auf Menschen übertragen und kann bei den Betroffenen ebenfalls lebensbedrohliche Pneumonien verursachen.

Welche Symptome gibt es und wie unterscheidet sich das neue Coronavirus von Influenza?

Laut WHO löst das neue Virus Atembeschwerden, Fieber und Husten aus. In schwereren Fällen kann es eine Lungenentzündung verursachen und zu Nierenversagen und zum Tod führen. Todesfälle traten bisher vor allem bei Patienten auf, die bereits zuvor an schweren Grunderkrankungen litten bzw. älter waren. Die Coronavirus-Erkrankungen, auch jene, die jetzt in Europa festgestellt wurden, sind alle mit Reisen nach Wuhan etc. in China in Verbindung zu bringen. Da in Österreich derzeit eine Grippewelle herrscht, muss abgeklärt werden, ob ein Kontakt mit dem neuen Coronavirus überhaupt möglich gewesen sein kann. Empfohlen wird, sich im Fall eines Verdachts in Österreich an die Rettung zu wenden oder an Ärzte bzw. Allgemeinmediziner. Auch bei der "Gesundheits-Hotline" unter der Telefonnummer 1450 bekommt man Informationen. In der vorigen Grippesaison starben in Österreich nach Expertenschätzungen über 1.000 Menschen an den Folgen der Grippe.

Wie kann man sich schützen?

Um generell die Ausbreitung von Infektionskrankheiten der Atemwege zu vermeiden, sollte besonders in Regionen mit Fällen des neuartigen Coronavirus auf gute Händehygiene geachtet werden und die Husten- und Nies-Etikette sowie Abstand zu Erkrankten eingehalten werden. In Anbetracht der herrschenden Grippewelle sind diese Maßnahmen derzeit aber überall und jederzeit angeraten. Eine Impfung wird wohl nicht vor 2021 erhältlich sein.

Wie ansteckend ist 2019-nCoV?

"Wir gehen davon aus, dass man über einige Zeit Kontakt auf einer Entfernung unter einem Meter haben muss", meint der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, Bernd Salzberger.

Dazu gehöre zum Beispiel eine Unterhaltung am gleichen Tisch. Er beruhigt aber auch: "Das Virus ist sicherlich nicht so ansteckend wie die Masern." Bisher wird vermutet, dass das neuartige Coronavirus mit Tröpfcheninfektion übertragen wird. Beunruhigend ist für die Experten die Tatsache, dass mit dem Virus infizierte Personen bereits ansteckend sind, bevor sie Symptome zeigen. Das macht nämlich Standardkontrollen weniger wirksam.

Genau das unterscheidet das Virus auch vom SARS-Erreger, meint Salzberger. Das neue Coronavirus ist demnach zwar ansteckender als der SARS-Erreger. Allerdings sei bei dem Schweren Akuten Respiratorischen Syndrom (SARS) die Rate von schweren Krankheitsverläufen höher gewesen. Nach Einschätzung von Experten verläuft die neue Lungenkrankheit offenbar in den meisten Fällen mild, zum Teil sogar ohne Symptome.

Wie lange bleibt das Virus auf Oberflächen?

Wie lange genau das Virus auf Oberflächen bleibt, ist bisher unklar. "Wenn man in die Hand hustet oder niest und dann eine Türklinke anfasst oder sein Telefon anfasst und weiterreicht, kann das Virus so übertragen werden. Aber eine halbe Stunde später sollte das kein Problem mehr sein", meint der WHO-Sprecher Christian Lindmeier. Deswegen sollte man die gleichen Schutzmaßnahmen ergreifen wie bei der Grippe: Händehygiene und für die Erkrankten eine gewisse Hustenetikette, sagt Martin Hoch, Leiter der Task-Force Infektiologie am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Ein Mundschutz sei nicht sinnvoll. Auch das Robert Koch-Institut schätzt die Gesundheitsgefahr als gering ein.

Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus in Vorarlberg, Österreich und der Welt finden Sie hier im VOL.AT-SPECIAL

(Red)

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