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Coronavirus: Weltweit wird die Angst größer

Weltweit wird die Angst vor dem Coronavirus größer.
Weltweit wird die Angst vor dem Coronavirus größer. ©APA/AFP/PAUL ELLIS
Weltweit wird die Angst vor dem neuartigen Coronavirus größer. Erste Maßnahmen werden getroffen.

Angesichts der sprunghaft zunehmenden Krankheitsfälle in China wächst weltweit die Angst vor dem neuartigen Coronavirus. Nach den USA und Japan kündigten Frankreich und Großbritannien an, seine ausreisewilligen Staatsbürger aus Wuhan auszufliegen. Die Mongolei schloss ihre Grenze zu China, die Volksrepublik verlängerte die Neujahrs-Ferien um drei Tage.

Chinesische Behörden meldeten 2.760 Erkrankte

Die chinesischen Behörden meldeten am Montag 2.760 Erkrankte, 700 mehr als am Vortag. Zudem gab es 6.000 Verdachtsfälle. In Chinas Hauptstadt Peking hat es am Montag einen ersten Toten durch das neue Coronavirus gegeben. Wie der staatliche Fernsehsender CCTV mitteilte, starb ein 50-jähriger Mann, der sich am 22. Jänner in der schwer betroffenen Stadt Wuhan mit dem Virus infiziert haben soll. Die Zahl der Toten stieg demnach auf 82.

Ein Forscherteam der Hongkonger Universität vermutet auf Grundlage mathematischer Modelle sogar mehr als 40.000 Infektionen. "Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass sich die bisher begrenzte Epidemie zu einer Pandemie ausweiten könnte", warnte Teamleiter Gabriel Leung. Dafür seien rasche "drakonische" Beschränkungen der "Mobilität" der Menschen nötig.

Drastische Reisebeschränkungen sollen Ausbreitung stoppen

Die chinesischen Behörden versuchen bereits, die Ausbreitung des Virus mit Hilfe drastischer Reisebeschränkungen zu stoppen. Neben der Millionenmetropole Wuhan, wo das Virus im Dezember seinen Ausgang genommen hatte, steht inzwischen praktisch die gesamte Provinz Hubei unter Quarantäne. Mehrere Großstädte, darunter Peking und Shanghai, setzten zudem den Verkehr von Überlandbussen aus.

Um eine Weitergabe des Virus am Arbeitsplatz zu verhindern, verlängerte die Zentralregierung in Peking die landesweiten Ferien zum chinesischen Neujahr bis Sonntag. Als erstes ranghohes Mitglied des Politbüros reiste Ministerpräsident Li Keqiang in die zentralchinesische Provinz Hubei und ihre Hauptstadt Wuhan.

Mongolei schloss Grenze zu China

Malaysia, das vier Virus-Erkrankte hat, kündigte am Montag an, für Reisende aus Hubei vorläufig keine Visa mehr auszustellen. Aus Sorge, das Virus könnte auch die Mongolei erreichen, schloss die Regierung die knapp 4.700 Kilometer lange Grenze zu China. Bis 2. März sollen darüber hinaus Schulen und Universitäten geschlossen bleiben, alle Massenveranstaltungen wie Konferenzen, Sportkämpfe und Konzerte sowie Reisen wurden untersagt.

Krankheit hat bereits weitere Länder erreicht

Das Virus hat inzwischen rund ein Dutzend weitere Länder erreicht, darunter die USA, die am Sonntag einen fünften Infektionsfall meldeten, Australien sowie - als erstes europäisches Land - Frankreich. In Österreich wurden am Montag drei neue Verdachtsfälle gemeldet, zwei in Wien und einer in Klagenfurt. Zwei vorherige hatten sich nicht bestätigt. Viele der Erkrankten kamen aus Wuhan. Fünf Millionen der elf Millionen Einwohner dort haben laut Bürgermeister Zhou Xianwang zum Neujahr die Stadt verlassen.

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, reiste unterdessen nach Peking, um mit Regierung und Experten über weitere Maßnahmen zu beraten. Nach einer Krisensitzung vergangene Woche hatte die WHO zunächst darauf verzichtet, den internationalen Gesundheitsnotstand auszurufen. Zur Begründung hieß es, dass es außerhalb Chinas "keine Hinweise" auf eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Krankheitserregers gebe.

Die USA haben China nach Angaben von US-Präsident Donald Trump jede benötigte Hilfe im Kampf gegen den Virusausbruch angeboten. "Unsere Experten sind außergewöhnlich!" schrieb Trump am Montag auf Twitter. Es gebe mit China sehr enge Kommunikation bezüglich des neuen Coronavirus.

(APA/Red)

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