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Bayerisches Rotes Kreuz setzt auf Dampf-Desinfektion aus dem Ländle

Das Bayrische Rote Kreuz verwendet Desinfektionsgeräte aus Sulz.
Das Bayrische Rote Kreuz verwendet Desinfektionsgeräte aus Sulz. ©VOL.AT/Mayer, APA/dpa/Sven Hoppe
Das Rote Kreuz in Bayern verwendet Geräte von Keckex aus Sulz. Die Heißwasserdampf-Desinfektion kam bereits auf einer Covid-Teststation zum Einsatz.
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Keckex aus Sulz hat ein neues Konzept zur Desinfektion entwickelt. Dafür wurde kurzerhand die Technik zur Unkrautbekämpfung umfunktioniert. Die Heißwasserdampf-Desinfektionsgeräte sind vielseitig einsetzbar. Mit heißem Wasser und Dampf wird ganz ohne Chemie desinfiziert. Es werden nicht nur die Oberflächen von Bakterien befreit, auch das Coronavirus wird durch die Desinfektion erwiesenermaßen deaktiviert. Die Nachfrage ist hoch, es gab bereits zahlreiche Lieferungen nach Deutschland, England und Australien. Und: Auch das Rote Kreuz in Bayern nutzt seit kurzem die Geräte der Sulner Firma.

Das Rote Kreuz in Bayern verwendet Sulner Desinfektionsgeräte. Bild: Keckex

Einsatz auf Covid-Teststation

Aktuell wird in Bayern das Gerät "Komex 12 Volt" verwendet. Genutzt wird es vom Fachdienst CBRNE. Dieser kommt immer dann zum Einsatz, wenn es um chemische, biologische, radiologische, nukleare oder explosive Stoffe geht - so auch jetzt während der Coronakrise. Bei einem ersten Einsatz auf der Covid-Teststation Donautal-Ost wurde das Gerät von Landesfachdienstleiter und Fachberater der CBRNE Bayern, Tobias Muhr, für "sehr gut" befunden. "Wir konnten damit sehr gute Ergebnisse erzielen", so Muhr. "Es ist für unseren Fachdienst äußerst hilfreich und wir werden es in Zukunft sicher wiedereinsetzen." Muhr könnte sich gut vorstellen, die Geräte als "großartige Ergänzung für den Fachdienst" im ganzen Freistaat einzusetzen. Sie könnten in verschiedensten Lagen zum Einsatz kommen, etwa bei Tierseuchen, um Ställe und Geräte zu desinfizieren, bei Chemie-Lagern wie Gefahrgut- oder LKW-Unfällen, die eine Dekontamination erfordern oder bei Pandemien, wie der aktuellen Coronakrise.

Desinfektion ganz ohne Chemie

Die Geräte benötigen keine chemischen Mittel. Da sie nur heißen Dampf versprühen, ist auch die Anwendung für die Einsatzkräfte angenehmer. Die umweltfreundlichen Heißwasserdampf-Desinfektionsgeräte werden vom Roten Kreuz für die Desinfektion von großen Flächen, wie Böden, Hallen oder Zelten aber auch Geräten und Materialien eingesetzt. Besonders die individuelle Einstellbarkeit kommt den Einsatzkräften zugute: Coronaviren können bei 67-70 Grad abgetötet werden, bei der Dekontamination von Verletzten eines Gefahrguteinsatzes genügen hingegen 28 Grad. Um Zelte und Materialien bei der Corona-Teststation Donautal-Ost komplett zu reinigen, wurde das Gerät auf 130 Grad eingestellt.

(Red.)

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