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Das war das Nova Rock 2022: Schlamm, Hitze und viel Musik

Gute Stimmung gab es am Finaltag des Nova Rock 2022.
Gute Stimmung gab es am Finaltag des Nova Rock 2022. ©APA/FLORIAN WIESER
Am Sonntag ging das Nova Rock 2022 zu Ende. Zum Abschluss spielten Five Finger Death Punch und Billy Talent als Headliner des letzten Abends. Ein Highlight war der Auftritt der Rockband "Maneskin" am Freitag.
Nova Rock 2022 ging am Sonntag ins Finale
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Nova Rock: Headliner Maneskin räumte ab

Am finalen Festivaltag heizten Acts wie Billy Talent, Finch und Airbourne noch einmal ein. Nova-Rock-Intendant Ewald Tatar zog indes Bilanz: "Das Festival hat einiges erlebt, aber es ist letztendlich das geworden, was wir uns alle gewünscht haben: die große Party, das große Festival, das erste nach der Pandemie." Das Open Air nach starken Regenfällen am Donnerstag starten zu können, sei ein "Husarenritt" gewesen, so Tatar. Die Highlights des Nova Rock 2022 waren ganz klar die italienische Rockband "Maneskin", die am Freitag auftraten.

Schlamm, Hitze und viel Musik: Das war das Nova Rock 2022

Innerhalb von 72 Stunden seien von Mittwoch bis Freitag rund 70 Millimeter Regen auf die Pannonia Fields geprasselt, hieß es auf Anfrage bei der ZAMG. Der Boden, ohnehin von Niederschlägen in der Woche davor etwas aufgeweicht, konnte das Nass nicht mehr aufnehmen. Lange Wartezeiten bei der Anreise waren die Folge, weil die Parkflächen länger nicht befahrbar waren.

Billy Talent heizte zum Abschluss des Nova Rocks 2022 richtig ein

Wurde am Sonntag untertags bei rund 30 Grad in der Sonne gefeiert (oder alternativ das Zelt bereits abgebaut), gab es am Abend bei den kanadischen Rockern von Billy Talent kein Halten mehr: Mit einem soliden Set voller Hits ("Red Flag", "Fallen Leaves") gelang dem Quartett, bei dem aktuell Loel Campbell als Schlagzeugerersatz die Felle bearbeitet, eine Lehrstunde in Sachen Festivalrock. Man nahm die eingefleischten Fans dank druckvollem Spiel mit, erreichte aber auch das erweiterte Publikum aufgrund einer stets auf den Punkt gebrachten Darbietung. Melodie und Härte hielten sich die Waage, was auch bei neuen Nummern wie "Reckless Paradise" für reichlich Action vor der Bühne sorgte.

Five Finger Death Punch zurück nach der Coronapause

Auch für die US-Metalband Five Finger Death Punch ging es nach der Coronapause wieder los, sie spielte beim Nova Rock das erste Konzert ihrer aktuellen Europatour. "Endlich!", freute sich Gitarrist Zoltan Bathory im APA-Gespräch. "Die Welt ist für uns in den vergangenen zwei Jahren wirklich klein geworden. Vorher haben wir auf der ganzen Welt gespielt, und plötzlich gab es diese Pause. Wir haben uns wirklich wie in einem Gefängnis gefühlt." Kreativ genutzt wurde die Zeit aber auch, erscheint im Sommer doch das neue Album "AfterLife". Die Band fühle sich hungriger als jemals zuvor, meinte Bathory. "Wir haben ein neues Lineup, deshalb gibt es auch eine neue Energie. Wir sind bereit, lasst uns diese Hütte abfackeln!"

Finch: "Wenn ich meine Texte vergesse, seid ihr schuld!"

Das konnte man auch am Nachmittag bei Finch konstatieren: Der laut Eigenbeschreibung "Clown aus Ostberlin" ist zwar mittlerweile ohne seinen Namenszusatz "Asozial" unterwegs, dennoch machte der Rapper diesem alle Ehre, ging es in seinen Texten doch vorwiegend um berauschende Substanzen und Sex. Immerhin ist einer seiner Schlachtrufe "Keine Party ohne Kokain". Stilgerecht präsentierte er sich auf der Bühne dann auch nicht nur mit DJ und Corapper, sondern einer eigenen Bar - was natürlich zu mehreren auf ex getrunkenen Cocktails führte. "Wenn ich meine Texte vergesse, seid ihr schuld!", ließ er das ihn anstachelnde Publikum wissen. Wäre wohl egal gewesen, immerhin zeigten sich die Nova Rocker auffallend textsicher.

Airbourne-Gitarrist ließ sich von einem Roadie auf Schultern tragen

Sänger und Gitarrist von Airbourne Joel O'Keeffe ließ sich beim Stampfer "Girls in Black" von einem Roadie auf den Schultern tragen, dabei immer noch Gitarre spielend, als das eigenwillige Duo umringt von etlichen Fotografen die jubelnden Reihen abschritt. Und natürlich wurde dabei auch eine Bierdose per Schlag auf den Kopf geöffnet und ins Publikum geworfen. Rock'n'Roll kann so einfach sein.

Viel Zuspruch für Metalband In Flames und Eluveitie

Viel Zuspruch gab es weiters für die schwedische Metalband In Flames oder die mit reichlich Mittelalter-Flair ausgestattete Gruppe Eluveitie aus der Schweiz, bei der massive Breakdowns mit Flötenspiel und Drehleier kombiniert wurden. Eigenwillig, aber für viele Festivalbesucher offenbar durchaus reizvoll. Dass die lauten Gitarren an diesem langen Musikwochenende hoch im Kurs standen, musste auch der deutsche Reggae-Musiker Gentleman lernen, bei dessen Auftritt auf der Red Stage leider nur ein kleines Grüppchen das Tanzbein schwang. Musikalische Höhepunkte in den vergangenen Tagen waren Maneskin, Deichkind, Kraftklub und Muse. Placebo vertraten mit ihrem britisch unterkühlten, aber dichten Sound die Foo Fighters, deren Gastspiel eine Premiere am Nova Rock gewesen wäre.

Scooter bereits als Late-Night-Act für Nova Rock 2023 bestätigt

Das Nova Rock-Festival findet 2023 vom 7. bis 10. Juni statt, als Late-Night-Act wurde bereits Scooter bestätigt. Dass heuer viele Bands angetreten sind, die fast schon zum Inventar des Open Airs gehören, hat im Vorfeld für Diskussionen gesorgt. "Das Booking-Thema polarisiert immer", meinte Tatar. "Ich hätte schon Ideen, wer hier alles spielen sollte. Aber oft bleibt es leider ein Wunsch, weil die Bands zu der Zeit nicht da sind, nicht kommen können oder sie vielleicht nicht leistbar sind. Das Konzept Nova Rock wird sich nicht ändern. Und es dürfte heuer nicht so falsch gewesen sein, wir sind ja ausverkauft." Über alle vier Tage verteilt begrüßte man 225.000 Musikfans.

(APA/Red)

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