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"Die Insolvenzen werden kommen"

Gastronom Stefan Köb war am Montagabend zu Gast in Vorarlberg live.
Gastronom Stefan Köb war am Montagabend zu Gast in Vorarlberg live. ©Screenshot
Wie der Vorarlberger Gastronom Stefan Köb in "Vorarlberg live" angab, werden die Stundungen in wenigen Wochen fällig - eine Pleitewelle könnte folgen.
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Wieder schlechte Nachrichten für die Gastronomie: Am Montag gab die Bundesregierung bekannt, dass Gastronomie und Hotellerie noch bis mindestens Ostern geschlossen bleiben. Für Stefan Köb, Betreiber des Pie69, der Beachbar und der LustBar sowie Obmann-Stellvertreter der Sparten Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Vorarlberg, kam die Verkündung nicht überraschend, wie er am Montagabend in "Vorarlberg live" sagte.

"Situation wird dramatisch"

Kurzarbeit und der Umsatzersatz seien zwar sehr gute Instrumente, die Abwicklung laufe aber schleppend. Aktuell würden die Zahlungen erst zwei Monate im Nachhinein erfolgen, Miete und laufende Kosten müssen die Gastronomen selbst stemmen. Wer erst im vergangenen Jahr sein Lokal eröffnet habe, sehe sich noch schwierigeren Bedingungen ausgesetzt. "Für den Ersatz gibt es dann keine Referenzwerte, die Situation wird dramatisch."

Köb gibt auch zu bedenken, dass eine Öffnung der Gastronomie nicht in kurzer Zeit erfolgen kann. "Wir brauchen eine Vorlaufzeit von zehn bis 14 Tagen." Neben dem Auffüllen der Lager sei auch die Anstellung von Personal zu erledigen - besonders dies gestalte sich schwierig. Die Gastronomie habe bereits in der Vergangenheit mit Fachkräftemangel gekämpft, um die Arbeitslosenzahlen in den Griff zu bekommen, werbe man nun auch mit Umschulungen und neuen Job-Perspektiven für Gastro-Angestellte. "Die Betriebe sind nur so gut, wie die Mitarbeiter." Nach der Krise werde es damit noch schwieriger qualifiziertes Personal zu finden.

Pleitewelle

Ein weiteres Problem seien die Zahlungen der gestundeten Beiträge, die Ende März fällig werden. Auch wenn es individuell zu Zahlungsaufschüben kommen könnte, werden einige Betriebe in die Insolvenz rutschen, ist sich Köb sicher.

Für ihn sei bereits jetzt klar, dass die Zukunft der Gastronomie an den Eintrittstests hängt. Allerdings könne es nicht am Gastronomen hängen bleiben, die Tests zu kontrollieren oder die Bescheinigungen einzufordern. Eine digitale Lösung sei damit unabdingbar. In Wien habe man bereits im Herbst an einer App gearbeitet, die das Contact Tracing erleichtert und den aktuellen Teststatus anzeigen soll.

Neben Stefan Köb war auch der Nationalratsabgeordnete Reinhold Einwallner am Montagabend zu Gast in "Vorarlberg live".

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