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Diskussion um Mohren-Logo: Vorarlberger gestaltet Alternative

Der Birnenbaum als Symbol der Stadt Dornbirn soll den Bezug zu Vorarlberg stärken.
Der Birnenbaum als Symbol der Stadt Dornbirn soll den Bezug zu Vorarlberg stärken. ©Mohrenbrauerei/Vincent Hehle
#nomohr: Der Dornbirner Unternehmer Vincent Hehle setzt sich für die Änderung des Mohrenbrauerei-Logos ein und hat dafür ein neues entwickelt.

Die Diskussion um das Logo des Vorarlberger Biers ist nicht neu. Bereits 2012 wurde es durch die Initiative #nomohr von Mara Niang und Simon Inou mit rassistischer Stereotypisierung in Verbindung gebracht, da das Markenzeichen die karikaturhafte Silhouette eines Mannes mit wulstigen Lippen, krausem Haar und einer markanten Nase darstellt. Hintergrund des Logos ist laut des Unternehmens das vom ursprünglichen Brauereigründer Josef Mohr übernommene Familienwappen, das den Heiligen Mauritius zeigen soll.

"Für Gespräche immer offen"

"Uns ist klar, dass das Logo polarisiert", erklärt Geschäftsführer Thomas Pachole gegenüber VOL.AT. "Wir wehren uns aber vehement gegen Rassismus-Vorwürfe." Diese Vorwürfe kämen meistens von Personen, die sich nicht mit der Unternehmensgeschichte auseinandergesetzt hätten. In durchgeführten Studien zeige sich immer wieder, dass es in Vorarlberg eine hohe Zustimmung für das Markenzeichen gebe. "Trotzdem sind wir immer für Gespräche und Diskussionen offen", so Pachole weiter.

Neues Logo mit Birnenbaum

Trotzdem erhitzt das Logo immer wieder die Gemüter und führt gerade in Zeiten von #blacklivesmatter zu Diskussionen. Der Vorarlberger Designer Vincent Hehle hat nun eine Alternative gestaltet. "Auch für uns, im behüteten Vorarlberg, sollte die Zeit gekommen sein, sich mit Rassismus und sozialer Ungleichheit auseinander zu setzen. Auch wir profitieren von diesem Ungleichgewicht und haben den Alltagsrassimus bereits zu salonfähig werden lassen", schreibt Hehle in den sozialen Netzwerken.

Auf dem von Hehle vorgeschlagenen neuen Logo wäre ein Birnenbaum zu sehen. "Es wird Zeit dieses Bier ins Jahr 2020 zu bringen und diese elende Karrikatur mit dem zentralen Element unserer Stadt, dem Birnenbaum zu ersetzen", so Hehle weiter. Dabei werde die Ästhetik erhalten bleiben, der Familienname nicht mehr zu einem rassistischen Begriff und die Verortung des Biers gestärkt. "Feindseligkeiten gegenüber Anderen darf kein Platz gegeben werden. Auch nicht, wenn es schmeckt", erklärt der Designer.

"Spannender Ansatz"

Mohrenbräu-Geschäftsführer Pachole findet es grundsätzlich gut, dass sich die Vorarlberger mit dem Logo auseinandersetzen. "Das Markenzeichen mit dem Birnenbaum ist ein spannender Ansatz und gut gemacht, aber für unser Vorarlberger Bier kann ich mir das nicht vorstellen", so der Geschäftsführer abschließend.

(Red.)

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