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"Eine innovative Keimzelle"

Landesrat Marco Tittler im IAW-Studio.
Landesrat Marco Tittler im IAW-Studio. ©PP Landesrat Marco Tittler im IAW-Studio. ©PP
Vorarlbergs Wirtschafts-Landesrat Marco Tittler über die Digitalisierungs-Pläne des Landes.

„Digitalisierung ist mehr als nur Video-Telefonieren“, sagt Wirtschafts-Landesrat Marco Tittler im Interview, aber es habe durch den breiten Einsatz während der Corona-Pandemie auf jeden Fall die „Awareness“ bei vielen Menschen für neue Technologie erhöht. Auch im Zuge der Anmeldungen für die flächendeckenden Corona-Tests in Vorarlberg hat sich laut Landesrat Tittler gezeigt, wie wichtig die digitalen Hilfsmittel sind.  Rund 90 Prozent der Menschen haben sich online angemeldet. „Vor einem Jahr hätten wir noch darüber diskutiert, ob wir eine Fax-Nummer dazugeben sollen.“

Netz-Strategie

„Die Digitale Agenda ist ein wichtiges Instrument aus dem schon sehr gute Projekte wie die Postgarage oder die Digitale Fabrik entstanden sind“, hält Tittler fest. Es gehe aber noch viel weiter, weshalb das Land Vorarlberg jetzt auch einen Breitband-Koordinator eingestellt hat. Dieser soll unter anderem eine Netz-Strategie für das Land erstellen, die Rolle der Öffentlichen Hand beim Breitbandausbau hinterfragen und die Förderungen des Landes Vorarlberg im Bereich der Digitalisierung gemeinsam mit dem Wirtschaftslandesrat bis zum Jahr 2021 neu auszurichten. „Wir wollen im Bereich Forschung und Entwicklung Akzente setzen und auch bei der Fachkräfte-Strategie des Landes - Stichwort Chancenland 2.0! Wir müssen uns vor dem Hintergrund der Digitalisierung neu ausrichten. Auf der einen Seite haben wir viele Arbeitslose im Land und auf der anderen Betriebe die händeringend nach Fachkräften suchen“, konstatiert Landesrat Marco Tittler im IAW Innovation Tour-Talk. Man wolle sich hier auf ein paar wenige Projekte fokussieren und andere wiederum mitbetreuen und mitbegleiten.

Jetzt erst recht?

Obwohl die finanzielle Situation durch die Corona-Pandemie angespannter ist, will man von Landesseite aus trotzdem weiter investieren. „Es ist jetzt noch mehr Fokussierung gefordert.“ Im Zuge des Budgetprozesses für das Jahr 2021 hat Tittler alle seine Bereiche geprüft um Einsparungen in der Struktur vornehmen zu können. Obwohl es Einsparungen gibt, will man bewusst Ausgaben tätigen. Aus Tittlers Sicht ist das die Kunst und der Schlüssel für den Erfolg. „Wir müssen uns von alten Strukturen verabschieden und gleichzeitig auch zu sagen: das sind Investitionen in die Zukunft und dürfen nicht vernachlässigt werden.“

Innovationsgeist

Der Innovationsgeist, der im Silicon Valley herrscht, ist auch für zahlreiche heimische Unternehmen ein Vorbild. Doch wie viel „Valley“ steckt schon in Vorarlberg, abgesehen von bunten Besprechungszimmern, Breakout-Zonen und Spielekonsolen für den Zeitvertreib? Es sei laut Tittler weniger die Frage, wie viel Silicon Valley in Vorarlberg steckt, sondern mehr: „Welche Kultur entwickeln wir in Vorarlberg? Wir müssen in Vorarlberg unseren eigenen Weg finden.“ Es habe sich in den letzten zehn bis 15 Jahren viel verändert und entwickelt, das sehe man auch an der Gründer-Szene und Initiativen wie Startupland.

Klare Ziele

Wirtschafts-Landesrat Marco Tittler hat auch ein klares Ziel für die kommenden Jahre, wenn es um die Förderung von Innovationen geht. „Ich will ein Umfeld schaffen, in dem Innovationen nicht nur passieren, sondern wo wir sie gezielt fördern können.“ Aus diesem Grund sei es auch wichtig, dass sich das Land als Gesellschafter beim Campus V eingebracht hat. „Von dort aus kann man eine Keimzelle entwickeln und Kultur schaffen, wo sich Startups, Jungunternehmer und etablierte Unternehmen gleichermaßen wohlfühlen und ansiedeln können um gemeinsam an Geschäftsideen und Innovationen zu arbeiten.“

Wie Home-Schooling und -Office das Netz belastet haben, wie man Startups helfen will und was LR Tittler unter Innovations-Ökologie versteht, gibt’s im ausführlichen IAW-Video-Talk.

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