Eintracht Frankfurt gewinnt dramatisches EL-Endspiel
Sevilla hieß der Austragungsort für das diesjährige Finale der UEFA Europa League. In diesem Endspiel standen sich mit den Rangers aus Glasgow und Eintracht Frankfurt zwei absolute Traditionsteams gegenüber, insgesamt reisten Schätzungen zu Folge insgesamt über 150.000 Fans beider Clubs nach Andalusien und verwandelten die Stadt in ein Tollhaus.
Eintracht zielstrebiger
Die Schützlinge von Trainer Oliver Glasner - der bekanntlich auf den verletzten ÖFB-Teamkicker Martin Hinteregger verzichten musste - waren in einer ausgeglichenen Partie die gefährlichere Mannschaft. Während der schottische Rekordchampion (55 Meistertitel) zu Beginn ein wenig Probleme bekundete, fanden Kamada (12.) sowie Knauff (20.) gute Gelegenheiten für die Hessen vor.
Auf der Gegenseite dauerte es bis Minute 26, ehe es erstmals gefährlich wurde. Aribo verpasste den Kasten mit seinem gefühlvollen Schlenzer nur ganz knapp. In dieser Phase wurden die Rangers deutlich aktiver, die nächsten Chancen hatten dann aber wieder die Frankfurter. Ständiger Unruheherd war einmal mehr Kostic am linken Flügel, der Serbe im Eintracht Trikot kam auch zwei Mal zu Abschlüssen, die allerdings nicht zu einem Torerfolg führten. So ging es nach einer intensiven ersten Halbzeit (6 Minuten Nachspielzeit aufgrund einer langen Behandlung für den am Kopf verletzten Kapitän Rode) mit 0:0 in die Katakomben.
Nach Wiederbeginn waren gerade einmal 180 Sekunden absovliert, da lag die Führung für die Eintracht in der Luft. Lindstrom kam in guter Position zum Abschluss, dessen Schuss wurde von Kamara abgefälscht und landete nur Zentimeter neben dem Pfosten. Rangers-Torhüterlegende McGregor hätte wohl keine Abwehrmöglichkeit gehabt.
Aribo nutzt Ausrutscher
Es lief die 57. Minute, da fiel die Führung für die Elf von Giovanni van Bronckhorst. Aribo nutzte einen Ausrutscher von Frankfurt-Verteidiger Tuta und lief alleine auf Trapp zu. Der 25jährige behielt die Nerven und schob die Kugel am Keeper vorbei zur Führung für die Rangers.
Borre gleicht aus
Die Antwort der Hessen erfolgte etwas mehr als zehn Minuten später. Kostic mit einer flach gespielten Flanke, im Zentrum agierte Goldson zu unentschlossen und so konnte der Kolumbianer zum 1:1-Ausgleich vollenden. In der verbleibenden regulären Spielzeit fiel dann kein weiterer Treffer mehr und bei überaus warmen Temperaturen in Sevilla ging es in die 30minütige Verlängerung.
Der Kräfteverschleiß machten sich nun verständlicherweise bei beiden Mannschaften bemerkbar. Zwei riesige Gelegenheiten fanden die Rangers dann alelrdings doch noch vor. Zunächst wehrte Trapp aus kurzer Distanz in höchster Not gegen Kent ab, der Nachschuss von Davis ging über die Latte (118.). Trapp musste kurz vor Ablauf der 120 Minuten dann auch noch einen Freistoß von Tavernier abwehren, kurz darauf erfolgte allerdings der Abpfiff und die Entscheidung musste im Elfmeterschießen erfolgen.
Fankfurter perfekt vom Punkt
Dort sollte der starke Torhüter schließlich auch zum Helden avancieren. Nur ein einziger Schütze sollte vom Punkt nicht verwandeln und es war der eingewechselte walisische Internationale Ramsey, der an Trapp scheiterte. Als letzter Schütze bei Frankfurt trat Borre an und dieser verwertete ebenso wie seine Teamkollegen eiskalt und entschied dieses dramatische Finale zu Gunsten der Eintracht.
Im Fanblock der Frankfurter brachen alle Dämme, während bei den Rangers das Warten auf einen weiteren Triumph in einem europäischen Clubwettbwerb auch nach 50 Jahren weitergeht. Das Team von Oliver Glasner darf sich damit nicht nur über den Titel der Europa League freuen, sondern hat damit auch das Ticket für die kommende Champions League Saison fix in der Tasche.
(VOL.AT)
