Update 17.40 Uhr: In Österreich gibt es nun wohl tatsächlich den ersten Fall an Affenpocken. "Das Laborergebnis des Patienten, der als Verdachtsfall zu uns kam, hat bestätigt, dass er Pocken positiv ist. Die Sequenzierung, um welche Form der Pocken es sich handelt, erfolgt jetzt noch", sagte die Sprecherin des Wiener Gesundheitsverbundes (Wigev), Nina Brenner-Küng, der APA am späten Sonntagnachmittag. "Mit aller Wahrscheinlichkeit nach werden es Affenpocken sein."
"Es geht ihm soweit gut, er ist stabil. Er hat die Hautveränderungen, er hat leichte Grippesymptome", sagte Brenner-Küng zum Gesundheitszustand des Mannes.
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums bestätigte am Sonntagmittag gegenüber der APA eine entsprechende Meldung auf "orf.at". Eine genaue Diagnose soll spätestens Montagfrüh vorliegen, jedoch wies der Mann laut dem Bericht typische Symptome wie leichtes Fieber und Pusteln im Gesicht auf.
Contact Tracing läuft an
Der Verdacht sei demnach bereits Rettungsauto aufgekommen, daher wurde der Patient in der Infektiologie des Spitals aufgenommen. Das Gesundheitsministerium wurde über den Verdachtsfall von den zuständigen Wiener Behörden informiert, die auch für das Contact Tracing verantwortlich ist, der Patient wurde reglekonform isoliert, sagte der Sprecher.
Am Freitag haben die Gesundheitsbehörden bereits angekündigt, Anfang der kommenden Woche mit dem Contact Tracing startklar zu sein, nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer Nachverfolgung aller Kontakte von Infizierten aufgerufen hat.
WHO berät über Affenpocken
Für eine Entscheidung, ob die Affenpocken künftig zu den meldepflichtigen Erkrankungen zählen sollen und Infizierte auch in Quarantäne müssen, brauche es einheitliche internationale Vorgaben, diesbezügliche Abstimmungen laufen zwischen der WHO und dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Die Zahl der Affenpocken-Nachweise wird in nächster Zeit weiter steigen. Damit rechnen die WHO und andere Experten. Für die Allgemeinheit sehen Experten dennoch keinen Grund zur Besorgnis.
(APA)