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„Es hat sofort Klick gemacht!“

Jasmine (r.) und Maria hatten beim Shooting mit bettina sichtlich Spaß.
Jasmine (r.) und Maria hatten beim Shooting mit bettina sichtlich Spaß. ©Bettina Kogler
Jasmine und Maria aus Gisingen haben im April die Möglichkeit genutzt, sich am Standesamt trauen zu lassen.

von Philipp Mück/Wann & Wo

Sie erinnern sich noch daran, als ob es gestern war. „Wir haben uns am 14. Juni 2012 in St. Radegund bei Graz kennengelernt“, beginnt Maria. „Ich war damals mit zwei Arbeitskolleginnen der Rehaklinik Montafon auf dem Notfallkongress in Graz“, führt Jasmine fort. Das Gasthaus, in dem die drei Kolleg-
innen nächtigten, wurde damals von Maria geführt. „Als wir vom Bahnhof abgeholt wurden und das Gasthaus betraten sahen wir uns das erste Mal. Es hat sofort Klick gemacht.“ Der „Magic-Moment“ machte aus den zwei Damen ein Paar und sechs Jahre später zu Frau und Frau.

Überraschungshochzeit in der Villa Claudia

Mittlerweile ist es gleichgeschlechtlichen Paaren möglich, sich am Standesamt trauen zu lassen und einen gemeinsamen Familiennamen zu wählen. Zuvor war eine eingetragene Partnerschaft in diesem Umfang nur heterosexuellen Paaren vorbehalten. Jasmine erinnert sich an die Bekanntgabe im letzten Jahr: „Als wir übers Radio erfahren haben, dass die gleichgeschlechtliche Ehe nun auch für uns in Österreich möglich ist, haben wir uns natürlich sehr darüber gefreut. Wir hatten uns allerdings bereits vor den Neuigkeiten dazu entschieden zu heiraten. 2018 heißt es nun zwar immer noch „Verpartnerung“, aber das war uns in dem Moment egal – wir wollten einfach Nägel mit Köpfen machen.“ Dieser Entschluss hat nun vor knapp zwei Wochen zu der Eheschließung von Maria und Jasmine geführt. In der Villa Claudia wurde aus der Geburtstagsfeier von Jasmine eine Überraschungshochzeit für Familie, Freunde und Bekannte. Der Tag wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis. Dank den Trauzeugen Dunja Lampert und Cornelia Madlener, die alles perfekt organisierten, sowie den anwesenden Eltern und Freunden, schweben die zwei frisch Vermählten immer noch im siebten Himmel. Zu der allgemeinen Thematik der „Ehe für Homosexuelle“, setzen Maria und Jasmine ein klares Statement. „In der heutigen Gesellschaft soll sich unserer Meinung nach niemand mehr wegen seiner sexuellen Orientierung schämen oder gar verstecken müssen“, meint Jasmine und wird von Maria ergänzt: „Zum Thema Homophobie können wir nur sagen: Liebe Leute, lasst doch bitte jeden so leben und lieben, wie er es für sich selber für richtig erachtet. Wir tun damit keinem weh und wenn es wahre Liebe ist, dann soll diese Liebe auch ausgelebt werden dürfen.“

Tipps fürs „Coming Out“

Um ihre Liebesgeschichte so zu schreiben, wie Jasmine und Maria es getan haben, gehört viel Mut und Courage. Zum Thema „Coming Out“ finden die zwei wieder starke Worte: „Wir können anderengleichgeschlechtlich Verliebten nur eins raten: Traut euch, es euren Lieben zu sagen. Es wird euch ein großer Stein vom Herzen fallen und ihr werdet anschließend einfacher und offener damit l(i)eben können!“

Die gesamte Ausgabe der Wann & Wo lesen Sie hier.

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