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Fantasy Raserei: "Chocobo GP" im Game-Test

Zwischen Rennfreude und Spaßbremsen: Ist das "Mario Kart" für "Final Fantasy"-Fans?

(Switch) Streng genommen ist der Fun-Racer ist der Nachfolger zu einem über 20 Jahre alten Spiel, dem PS1-Klassiker "Chocobo Racing" (1999). Woher die Inspiration für das Game stammt, lässt sich nicht leugnen: Optisch wie spielerisch erinnern die Chocobo-Renn-Games stark an die "Mario Kart"-Serie. Als Alleinstellungsmerkmal fungieren wesentlich die Figuren, die aus der "Final Fantasy"-Franchise stammen. Darüber hinaus gibt’s nun kleinere Gameplay-Neuerungen im Vergleich zum Vorbild. Diese betreffen vor allem die Items und punkten leider buchstäblich nicht auf ganzer Strecke.

Das Grundkonzept ist so bekannt wie schlicht: Bis zu acht knuddelige Figuren fahren auf bunten Rennstrecken je drei Runden um den Sieg. Dabei muss gedriftet werden, um Boost zu sammeln, man nutzt Turbo-Felder, weicht Hindernissen aus, springt über Rampen und sammelt Items. Bei den vergleichsweise kurzen und detailarmen Strecken gibt’s recht wenig Abwechslung. Netto stehen acht Bahnen zur Verfügung, die in verschiedenen Fassungen befahren werden dürfen. Inhaltlich bleibt’s auch recht simpel: Im Storymodus (=das Tutorial) mit schlichter Geschichte schaltet man Figuren frei, während man die Mechaniken lernt. Darüber hinaus gibt’s den GP als KO-Turnier online mit 64 Teilnehmer:innen und die Offline-Rennserie sowie Zeitfahren und individuell erstellte Rennen. Größter Wermutstropfen: Per Split-Screen können maximal zwei menschliche Racer:innen gegen-/miteinander fahren.

Die Racing-Technik funktioniert dafür anstandslos, die in Summe 25 verschiedenen Figuren steuern sich brav und griffig. Jede kommt mit individuellen Stärken, Schwächen und Fähigkeiten. Held Cloud beispielsweise vollführt einen Schwert-Rundumschwung, Ifrit fegt Kontrahenten mit einer Feuerwand vom Bildschirm. Die wahren Gamechanger sind jedoch die Items, die deutlich zu großzügig verteilt überall auf der Strecke herumliegen. Praktisch: Dank Farbkennzeichnung weiß man, welchen Item-Typ man bekommt (Waffe, Schild, Boost, etc.). Darüber hinaus gib’s schräge Extra-Zauber wie einen Sensenmann, dem Spieler:innen sozusagen von der Schippe hüpfen müssen. Das Problem ist die erwähnte Häufigkeit der Items auf der Strecke – da wird jedes Rennen mehr zur Materialschlacht bzw. zum Überlebensglücksspiel denn zum tatsächlichen Wettrennen der besten Fahrer:innen. Das steigert die Schwierigkeit selbst in den vermeintlich einfachen Level auf ein unberechenbares Maß.

Fazit

"Chocobo GP" ist ein solider Fun-Racer mit „Final Fantasy“-Anstrich. Geboten werden explosive, wenn auch recht kurze Rennen und ein paar nette neue Gameplay-Ideen. Die Mängel – teils im Gameplay, vor allem aber im Umfang – fallen im Vergleich zur Genre-Messlatte "Mario Kart" leider recht schmerzlich auf. Immerhin: Wer vor dem Kauf mal reinschauen bzw. generell kein Geld investieren will, kann sich die kostenlose Lite-Version downloaden.

(VOL.AT)

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