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Fischer: Weg vom "elenden Zustand" mit Schwerverkehr

Was sagt Kurt Fischer zum S18-Entscheid?
Was sagt Kurt Fischer zum S18-Entscheid? ©VOL.AT/Mayer, Canva Pro
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Kurt Fischer bekam am Dienstag in Sachen S18 Besuch aus dem Klimaschutzministerium. VOL.AT traf ihn anschließend zum Gespräch.

Lange schon ist sie geplant, umgesetzt wurde bis dato noch nichts. Nun gibt es neue Entwicklungen in Sachen S18.

Der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer erhielt am Dienstag Besuch aus Wien: die zuständige Sektionschefin des Infrastruktur- und Klimaschutzministeriums von Leonore Gewessler (Grüne). Es wurde der Abschlussbericht der S18-Evaluierung präsentiert.

Kurt Fischer im Gespräch mit Vertretern des Ministeriums. ©VOL.AT/Mayer

Gespräch "äußerst konstruktiv"

"Die Stimmung ist sehr sachlich, auf dem Boden der Realität", meint Fischer in einer ersten Stellungnahme gegenüber VOL.AT. Das Gespräch beschreibt er als "äußerst konstruktiv". Spannend war vor allem die zusätzliche Variante, die der Wiener Besuch mit ihm Gepäck hatte.

Zusätzlich zur favorisierten CP-Variante, einer Umfahrungsstraße für Lustenau, wird nun "Lustenau Süd" ins Spiel gebracht. Diese neue S18-Option soll südlich von Lustenau Richtung Diepoldsau führen. Es gebe hier viele Unbekannte und die Frage, wie die Schweizer Seite auf die neue Variante reagieren werde, gibt Fischer zu verstehen.

Im Besprechungsraum der Gemeinde fand ein Gespräch statt. ©VOL.AT/Mayer

"Bin dann so alt wie Udo Lindenberg"

Bei beiden Möglichkeiten gehe man nach Einschätzung der Experten von einem Realisierungszeitraum bis 2040 aus, wie Fischer erklärt. "Ich bin dann so alt wie Udo Lindenberg oder der Bill Clinton", schmunzelt das Lustenauer Gemeindeoberhaupt. Die Hauptenergie in der Marktgemeinde gehe dahin, zu schauen, was in den nächsten Jahren und Jahrzehnten für eine spürbare Entlastung Lustenaus passiere.

Die Ergebnisse der Evaluierung wurden besprochen. ©VOL.AT/Mayer

"Hätte man schon lange eigentlich durchsetzen können"

Sogenannte Sofortmaßnahmen, die kurz- und mittelfristig entlasten sollen, gibt es ebenfalls: "Hier hat man uns ein paar Ideen präsentiert. Die sind nicht wahnsinnig neu, die hätte man eigentlich schon lange durchsetzen können", meint Kurt Fischer gegenüber VOL.AT. Darunter finden sich etwa Temporeduktion und eine andere Zollabwicklung. Ein 24-Stunden-Zollamt dürfe es nicht geben, so Fischer.

Von 13:30 bis 15 Uhr wurde angeregt besprochen und diskutiert, was das Thema S18 angeht. ©VOL.AT/Mayer

"Elender Zustand" darf nicht sein

Wie sollte eine zukünftige Brücke zwischen Au (CH) und Lustenau konzipiert sein? Das sei die spannende Frage, die sich stelle, so der Bürgermeister. "Die Brücke darf nicht in einer Dimension gebaut werden, wie sie sich jetzt darstellt", sagt er. Dieser "elende Zustand" mit dem Schwerverkehr zwischen der Schweiz und Österreich durchs Lustenauer Wohngebiet dürfe nicht sein. Hier hofft er auf die Unterstützung des Organisationsteams und der überregionalen Politik.

Z-Variante weiterhin Best-Variante

Kurt Fischer nannte die CP-Variante in einer emotionalen Reaktion 2020 eine "Cholera- und Pestvariante" für Lustenau. Er machte sich stets für die Z-Variante stark. Die Option CP durchschneide den Ort, spalte und polarisiere, so Fischer 2020. "Das bleibt so", meint er nach dem Gespräch am Dienstag. Die Z-Variante sei vertieft und planerisch dargestellt worden, auch von der Politik und den Gemeinden sei sie als die beste eingeschätzt worden.

Es sei "ein Tiefschlag" gewesen, dass sie nicht ins Spiel genommen worden sei. "Das bleibt schmerzhaft", so Fischer. 15 Jahre nach Start des Planungsverfahrens "Mobil im Rheintal" komme jetzt eine neue Variante "wie ein Phönix aus der Asche", meint der Bürgermeister. Es lohne sich sicherlich, sie sachlich, realistisch und schnellstmöglich zu vertiefen, damit man einen echten Vergleich bekomme.

"Durchschneidung" durch motorisierten Verkehr

"Ohne höherrangige Straßenverbindung in die Schweiz wird es ganz schwierig sein, dass wir aus dieser Belagerung – durch den Schwerverkehr vor allem – und überhaupt durch den motorisierten Verkehr, rauskommen", gibt Fischer zu verstehen. Ziel müsse weit in die Zukunft blickend sein, dass man eines Tages von "dieser Durchschneidung durch den motorisierten Verkehr" befreit werde und die Menschen, vor allem an der Trasse, aufatmen können, betont er.

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(VOL.AT)

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