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"Flower-Power" im Bienenkostüm

©Instagram/Canva
Skurril: Ein Mann düst im Bienenkostüm und mit einer Art Salzstreuer in der Hand durch die Gegend. Doch was macht er da wirklich?

Das ungewöhnliche Treiben hat einen guten Grund: Shalaco and Phoenix McGee aus San Francisco wollen die Welt mit Blumen verschönern und verbessern.

Flower-Power mal anders

Was das damit zu tun hat, dass Shalaco auf einem Elektro-Skateboard im Bienenkostüm durch die Gegend düst? Zugegebenermaßen sind er und seine Freundin Phoenix meist in gewöhnlichen Klamotten unterwegs, dafür aber oft mit Streuern und umgebauten Wasserpistolen. Diese nutzen sie, um einheimische Wildblumen zu säen, indem sie Blumensamen hineinfüllen und diese dann überall hinstreuen bzw. hinschießen.

Spaß mit wichtiger Botschaft

So verschönern die beiden Pflanzen-Fans bereits seit einem Jahrzehnt die Straßen von San Francisco. Deshalb nennen sie ihr Projekt auch "San Francisco in Bloom" (kurz: "sfinbloom"). Ihr "guerrilla gardening" betreiben die beiden aber nicht nur, um ihre Umwelt bunter zu machen, sondern sehen es vor allem als ihre Mission, Bestäuberinsekten zu helfen. Denn Bienen und andere Tiere, die Pflanzen bestäuben, werden bekanntlich in den letzten Jahren immer weniger. Mit ihrer ungewöhnlichen Aktion wollen die beiden also dem Bienensterben entgegenwirken.

Fast alle Wild- und Kulturpflanzen werden von Insekten bestäubt, was diese unersetzlich für unsere Ökosysteme macht. Außerdem sind die Bienen und Co. damit auch wichtig für unsere Versorgung mit Proteinen, Vitaminen oder Eisen, denn von den 107 weltweit am häufigsten angebauten Kulturpflanzen werden 91 bestäubt. Erdbeeren, Kirschen, Wassermelonen, Raps oder Kaffee bringen vor allem dann reiche Erträge, wenn sie Insekten bestäubt werden. Nach Schätzungen würde es ohne jegliche Bestäuber zu Ernteeinbrüchen um bis zu 90 Prozent kommen.

Tipps zum Pflanzen von Wildblumen

Wer selber Wildblumensamen verstreuen will, sollte laut dem "Flower-Power"-Pärchen Folgendes beachten: Man sollte nach Möglichkeit in einer örtlichen Gärtnerei nach Hilfe bei der Auswahl der Blumen fragen, um nicht die falschen anzupflanzen bzw. zu säen, die gar nicht ins jeweilige Klima passen. Zudem warnen sie davor, Wildblumen einfach überall anzupflanzen und raten dazu, nur an leeren, vernachlässigten Stellen zu säen statt in Parks, wo ohnehin schon Agrikultur betrieben wird, oder in fremden Gärten.

Pflanzen-Influencer

Auf Social Media teilen die beiden Videos ihrer Aktionen und Methoden, wie man am besten Blumen sät und Blumensamen von Pflanzen entnimmt oder auch seinen eigenen Garten in Schuss hält. Shalaco betreibt ein Produktionsstudio, Phonenix ist Landschaftsgestalterin, gestaltet also beruflich Gärten. Damit haben die beiden die besten Voraussetzungen als Pflanzen-Influencer.

Ihr Projekt ist auch eine clevere Geschäftsidee, denn sie verkaufen für Pflanzenbegeisterte Wildblumensamen übers Internet auf einer eigens eingerichteten Seite auf der Website der Garten- und Landschaftsfirma von Phoenix. Dort finden sich auch weitere Informationen sowie Spendenaufrufe für die Aktion, denn die beiden werden auch durch Spenden in Form von Mitgliedsbeiträgen und Crowdfunding bei ihrer Arbeit unterstützt. Außerdem haben sie ein ganzes Team an Leuten, die bei der spaßigen Aktion mithelfen.

Inspiration für die nächste Generation

Die beiden verbreiten ihre Idee aber nicht nur im Netz, sie gehen auch regelmäßig an Schulen oder reden mit Pfadfindern, um der jungen Generation zu erklären, wie wichtig bestäubende Insekten sind. Die Kinder dürfen sich dann auch als Bienen verkleiden und mit Blumensamen-Streuern durch die Gegend rennen. Dabei lernen sie spielerisch Wichtiges über Natur- bzw. Umweltfragen.

(VOL.AT)

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