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Flugverkehr: Emissionen in Österreich verdoppelt

Flugverkehrsemissionen in Österreich im ersten Halbjahr verdoppelt.
Flugverkehrsemissionen in Österreich im ersten Halbjahr verdoppelt. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Im ersten Halbjahr 2022 hat der Flugverkehr nach dem coronabedingten Rückgang massiv zugenommen. Damit sind auch die kliaschädlichen Emissionen wieder gestiegen.

"Im ersten Halbjahr verursachte der Flugverkehr in Österreich rund 900.000 Tonnen Treibhausgase und damit mehr als doppelt so viele wie im ersten Halbjahr 2021", machte die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam - und forderte Gegenmaßnahmen.

Treibhausgas-Ausstoß lag unter dem Vor-Corona-Niveau

Der Treibhausgas-Ausstoß lag aber unter dem Vor-Corona-Niveau. Im ersten Halbjahr 2019 verursachte der Flugverkehr in Österreich mit 1,45 Millionen Tonnen um rund 555.000 Tonnen mehr klimaschädliche Emissionen als in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres, informierte der VCÖ.

"Die Energiewende im Flugverkehr ist zu beschleunigen. Aber die Umstellung auf synthetisch hergestelltes Kerosin alleine ist viel zu wenig. Erstens, weil die Herstellung von E-Kerosin extrem viel Energie benötigt, zweitens, weil weiterhin negative Klimaeffekte etwa durch Kondensstreifen und Ozon verursacht werden und drittens, weil die Umstellung noch lange Zeit dauern wird. Es braucht aber angesichts der sich dramatisch verschärfenden Klimakrise rasch wirksame Maßnahmen", betonte VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Mehr internationale Bahnverbindungen in Europa gefordert

Deshalb sei dem VCÖ zufolge das Vermeiden und Verlagern auch im Flugverkehr sehr wichtig. Die Covid-19-Pandemie habe gezeigt, dass viele Geschäftsflüge durch Videokonferenzen ersetzt werden können. Zentral ist die verstärkte Verlagerung auf die Bahn. "Es braucht rascher mehr internationale Bahnverbindungen in Europa. Die EU ist gefordert, sowohl den Green Deal als auch ihre Klimaziele ernst zu nehmen. Die Schieneninfrastruktur im internationalen Bahnverkehr ist rasch auszubauen und zu modernisieren", so Mosshammer.

Wesentlich sei auch, "dass die Steuerbegünstigungen für den Flugverkehr angesichts der Klimakrise endlich abgeschafft werden". "Allein die zwar seit vielen Jahrzehnten diskutierte, aber noch immer nicht eingeführte Kerosinsteuer subventioniert den Flugverkehr in der EU mit vielen Milliarden Euro pro Jahr, vor Covid-19 waren es rund 30 Milliarden Euro pro Jahr. Weitere 40 Milliarden Euro machte die fehlende Mehrwertsteuer auf Flugtickets aus, wie eine im Jahr 2019 von der EU-Kommission beauftragte Studie zeigt", so der VCÖ.

(APA/Red)

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