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Flut an Rassismusvorwürfen gegen Mohrenbrauerei

Die Kritiker fordern ein neues Logo
Die Kritiker fordern ein neues Logo ©Vincent Hehle - Mohrenbrauerei
Die Dornbirner Brauerei wird wegen des polarisierenden "Mohrenkopf"-Logos massiv angefeindet. Daher traf sich die Geschäftsführung nun mit Grafiker Hehle, um über die Zukunft der Marke zu beraten.
Emotionale Diskussion um Mohren-Logo

Die Diskussion um das polarisierende Logo des Vorarlberger Bierherstellers Mohrenbrauerei geht in die nächste Runde. Seit dem Durchstarten der #BlackLivesMatter-Bewegung auch in Vorarlberg, haben sich die Anfeindungen gegen die Dornbirner Traditionsbrauerei noch mal um ein Eck verschärft.

Brauerei als auch mögliche Kooperationspartner werden wegen des Mohrenkopf-Logos von vielen Seiten massiv angefeindet, berichtete Thomas Pachole schon vor einigen Tagen gegenüber VOL.AT.

"Schockierende Nachrichten auf dem AB"

Nun hat sich die Lage weiter zugespitzt. Bei Mohrenbräu laufen seit Tagen die Telefone heiß, berichtet Pachole dem ORF Vorarlberg. Die Nachrichten auf dem Anrufbeantworter seien zum Teil schockierend gewesen, sagt der Geschäftsführer. Von Nazis und Dreckspack sei die Rede gewesen. „Die Beschimpfungen sind vor allem für die Mitarbeiter belastend“, so Pachole.

Treffen zwischen Geschäftsführung und Grafiker am Freitag

Um die eskalierte Lage rund um die Vorarlberger Traditionsbrauerei wieder zu entspannen, trafen sich am heutigen Freitag Geschäftsführung und Grafiker Vincent Hehle, um über die Zukunft der Marke zu beraten.

Wie VOL.AT berichtete, setzt sich Hehle dafür ein, dass das langjährige Mohrenbrauerei-Logo geändert wird. Er hat sogar ein neues entwickelt. Es zeigt einen schwarzen Birnbaum anstelle des Mohren.

"Wir wehren uns gegen Rassismus-Vorwürfe"

"Uns ist klar, dass das Logo polarisiert", erklärt Geschäftsführer Thomas Pachole unter der Woche gegenüber VOL.AT. "Wir wehren uns aber vehement gegen Rassismus-Vorwürfe."

Der Grafiker betont laut ORF, er wollte Mohrenbräu nie die Rassismuskarte zuzuspielen. Hehle ("#NoMohr") meinte unlängst aber auch unumwunden: "Feindseligkeiten gegenüber Anderen darf kein Platz gegeben werden. Auch nicht, wenn es schmeckt."

Im Zusammenspiel mit der Silhouette bekomme "dieser Begriff eine gewisse Doppeldeutigkeit, der zumindest kritisch zu hinterfragen" sei.

Gleichzeitig lobt Hehle das soziale Engagement der Brauerei. "Visuell hinken sie dem Engagement jedoch ein bisschen hinterher.“

Wird womöglich auch der Name "Mohrenbräu" geändert?

Sollte das Logo tatsächlich geändert werden, könnte damit das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein. Pachole hegt die Vermutung, dass selbst eine eventuelle Abänderung des Logos den Unternehmenskritikern nicht reichen dürfte.

Der Mohrenbrauerei-Geschäftsführer weiß, dass auch der Name "Mohrenbräu" als problematisch angesehen wird.

1784 hatte Josef Mohr in Dornbirn eine Gaststätte mit angeschlossener Brauerei eröffnet.

(Red.)

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