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Frauen in der Formel1

Michael Schumacher ist für Gleichberechtigung im Motorsport. "Ich habe kein Problem mit Frauen in der Formel 1."

Es gibt keinen Grund, warum sie den Job nicht erledigen könnten“, sagte der Weltmeister nach Sarah Fishers werbewirksamer Probefahrt im „Silberpfeil“.

Als erste Frau überhaupt fuhr die knapp 22-jährige Rennfahrerin aus Indianapolis zwei Tage vor dem Grand Prix der USA am Sonntag (Start: 20.00 Uhr/live ORF 1 und Premiere) einen McLaren und machte ihre Sache so gut, dass sie von Jaguar-Teamchef Niki Lauda zu echten Testfahrten in Europa eingeladen wurde. „Ich hätte Lust“, sagte sie, „Rennauto ist Rennauto.“

Fisher stahl den Piloten in Indy die Show. „Es war eine sehr aufregende Erfahrung für mich“, sagte sie nach ihren drei Runden im Motodrom. „Als ich richtig Gas geben wollte, kam die Ansage aus dem Kopfhörer, dass meine Zeit um ist“, bedauerte sie. 1:32,644 Minuten benötigte die blonde Pilotin für die 4,192 Kilometer lange Strecke – für ihren allerersten Versuch in einem auf Sicherheit und nicht auf Schnelligkeit abgestimmten Formel-1-Renner war das nicht schlecht. Auch wenn Schumacher zuvor als Trainingsschnellster fast 20 Sekunden schneller gewesen war, fand Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug die Leistung des US-Girls „ausbaufähig“.

In allen Belangen machte Fisher eine gute Figur. „Ich bin schon seit 17 Jahren Rennfahrerin“, meinte sie. Schon mit fünf Jahren saß sie im Kart. Zehn Jahre nach Giovanna Amati lenkte deshalb wieder einmal eine Frau ein Auto aus der Königsklasse. „Es sollte ihr die Möglichkeit geben, die Formel 1 kennen zu lernen“, sagte McLaren-Teamchef Ron Dennis, der dem Wunsch eines Sponsors entsprach und sich endlich einmal über positive Schlagzeilen freuen durfte.

„Ich wollte mit dem Auto nicht gegen die Wand fahren“, begründete Fisher ihre ungewohnte Zurückhaltung auf der Piste. Die Lokalmatadorin fährt schließlich erfolgreich in ihrer dritten Saison in der Indy League, holte als erste Frau in dieser Rennsportserie eine Pole Position und wurde sogar schon Zweite in einem Rennen. „Da muss sie wohl fahren können“, meinte Nick Heidfeld.

Die Gründe für fehlende Frauen-Power in der Königsklasse liegen anderswo. „Aus einer Menge Fahrer kommen nur sehr wenige in die Formel 1. Wenn man dann sieht, wie viele Frauen im Motorsport sind, dann kann man sich vorstellen, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass wir Formel-1-Fahrerinnen bekommen“, analysierte Schumacher. Auch sein Bruder Ralf würde die Pilotinnen mit offenen Armen empfangen. „Männer sind allerdings zuverlässiger, die können nicht schwanger werden.“

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