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Größter Polizeieinsatz in der Geschichte Großbritanniens

Zur Beerdigung von Königin Elizabeth II. werden hunderte Politiker und Würdenträger aus aller Welt und Millionen Besucher in London erwartet.
Zur Beerdigung von Königin Elizabeth II. werden hunderte Politiker und Würdenträger aus aller Welt und Millionen Besucher in London erwartet. ©APA; AFP
Zur Beerdigung der Queen werden Millionen Besucher aus aller Welt in London erwartet. Die Trauerfeier ist damit nicht nur ein historisches Ereignis, sondern auch eine riesige Herausforderung für die Polizei.
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"Dies wird wahrscheinlich die größte Polizei- und Schutzoperation sein, die das Vereinigte Königreich je durchgeführt hat", sagte Nick Aldworth, ehemaliger Nationaler Koordinator für die Terrorismusbekämpfung, der Zeitung "The Independent". "Es braucht nur ein Auto, eine Person, die etwas Abscheuliches tut, und Menschen werden verletzt und getötet."

"Erhebliches" Risiko für islamistischen Anschlag

Die Bedrohungslage sei eine ganz andere als bei früheren königlichen Beerdigungen, wie beispielsweise bei der Königinmutter 2002 oder der von Prinzessin Diana 1997. Islamisten verübten in den vergangenen zehn Jahren mehrere Terroranschläge in Großbritannien. Der Inlandsgeheimdienst MI5 stuft das Risiko für einen Anschlag derzeit als "erheblich" ein - die mittlere von fünf Bedrohungsstufen, die von "niedrig" bis "kritisch" reichen.

Unmittelbar nach der Nachricht, dass die Queen im Alter von 96 Jahren in ihrer schottischen Residenz Balmoral gestorben war, begann die Londoner Polizei eigenen Angaben zufolge, "gut erprobte" Pläne für die zehntägige Staatstrauer umzusetzen, die mit der Beerdigung endet. "Wir werden für die Sicherheit der Menschen mit gut sichtbaren Patrouillen in ganz London sorgen", teilte die Metropolitan Police mit.

Enorme Sicherheitsvorkehrungen für Beerdigung der Queen

"Die Öffentlichkeit wird sehen, dass zusätzliche Beamte vor wichtigen Orten postiert sind, einschließlich Verkehrsknotenpunkten, königlichen Parks und vor den königlichen Residenzen in London", hieß es weiter. Die Metropolitan Police koordiniert ihr Polizeikonzept mit der Verkehrspolizei und der City of London Police, die das Finanzviertel sichert.

Die stärksten Sicherheitsvorkehrungen werde es in und um den Bezirk Westminster geben, in dem das Parlament, die Westminster Abbey - wo die Trauerfeier mit den Staatsgästen stattfindet - und der Buckingham Palace liegen, sagte Stuart Cundy, stellvertretender Präsident der Metropolitan Police.

Politiker und Würdenträger aus aller Welt bei Staatsbegräbnis

Die Trauerfeier für die Queen ist das erste Staatsbegräbnis seit 1965, als Winston Churchill, der britische Premierminister im Zweiten Weltkrieg, beigesetzt wurde. Erwartet werden am Montag unter anderem US-Präsident Joe Biden, der französische Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Staatsoberhäupter aus Ländern, in denen der britische Monarch Staatsoberhaupt ist oder die dem 56 Nationen umfassenden Commonwealth angehören.

Österreich wird durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen vertreten. Auch der japanische Kaiser Naruhito will Berichten zufolge an der Beerdigung teilnehmen. Es wäre seine erste Auslandsreise, seit er 2019 den Thron bestieg.

Befürchtungen Polizei könnte Situation nicht gewachsen sein

Die britische Polizei hat Erfahrung im Umgang mit Großveranstaltungen, wie zum Beispiel der UNO-Klimakonferenz vergangenes Jahr in Glasgow, an der hunderte Regierungsvertreter teilnahmen. Dennoch wurden Befürchtungen laut, die Polizei könnte nicht in der Lage sein, die großen Menschenmengen zu bewältigen, die im Vorfeld der Beerdigung erwartet werden.

Zu den Trauerbesuchern kommen am Wochenende noch die Fußballfans, die zu den drei Spielen der Premier League nach London und weiteren Spielen in anderen Städten reisen. Weil Polizeikräfte fehlen, könnten die Partien abgesagt werden, berichten britische Medien. Schon vergangenes Wochenende fielen alle Fußballspiele aus - aus Respekt vor der verstorbenen Königin. Besondere Ereignisse erfordern eben besondere Maßnahmen.

(APA/AFP)

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