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Hamilton baute WM-Führung aus

Der Engländer Lewis Hamilton hat am Sonntag mit einem Start-Ziel-Sieg im Formel-1-Grand-Prix von Ungarn seine WM-Führung ausgebaut.

Im Prinzip war der Formel-1-Grand-Prix von Ungarn bereits am späten Samstagabend entschieden worden. Nicht von den Fahrern, sondern von den Sportkommissären der FIA. Diese hatten Pole-Mann Fernando Alonso auf Startplatz sechs zurückversetzt. Sein McLaren-Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton fuhr daraufhin vor Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen und Nick Heidfeld im BMW-Sauber einen Start-Ziel-Sieg ein. Alonso holte Rang vier, der Österreicher Alexander Wurz kam nicht über Platz 14 hinaus.

Während Hamilton seine WM-Führung auf Alonso auf sieben Zähler ausbaute, gab es in der Konstrukteurs-Wertung weder Punkte noch Pokal für McLaren. Die FIA reagierte damit auf die Blockade in der McLaren-Box, durch die Weltmeister Alonso Hamilton im Qualifying eine weitere schnelle Runde verwehrt hatte. Das Verhalten des Teams wurde als „unsportlich“ bewertet, McLaren kündigte Berufung an.

Hamilton war bereits im Qualifying über weite Strecken der Schnellste gewesen und zauberte auch im Rennen eine fehlerfreie Performance auf den Asphalt. Der 22-jährige Engländer hielt Räikkönen am Ende 0,7 Sekunden hinter sich und durfte sich über seinen dritten GP-Sieg, den ersten in Europa, freuen. Zuvor hatte Hamilton, der in seinen bisher elf Grand Prix zehnmal auf das Podest gefahren ist, in den USA und in Kanada triumphiert.

„Es war schwierig, konzentriert zu bleiben. Ich war verunsichert, weil ich nicht gewusst habe, ob das Team gegen mich ist“, verriet Hamilton. „Ich habe versucht, positiv zu bleiben und mit einem Lächeln hierherzukommen.“ Nach dem Rennen hatte der Jungstar allen Grund dazu. „Wir haben das Rennen kontrolliert.“ Trotzdem ist die Stimmung bei McLaren mehr als unterkühlt. Alonso und Hamilton sprechen seit Samstag nicht mehr miteinander.

Im Qualifying hatte sich Hamilton wegen der Alonso-Blockade über den Boxenfunk noch ein heftiges Wortgefecht mit seinem langjährigen Förderer, Teamchef Ron Dennis, geliefert. „Ich habe mich alleingelassen gefühlt“, erklärte der Shooting Star. Nun sei die Sache aber aus der Welt geräumt. Alonsos Rückversetzung ließ Hamilton kalt. „Ich hätte mir auch von Startplatz zwei aus keine Sorgen gemacht. Ich habe mir gesagt, dass ich hier der Schnellste bin.“

Der angekündigte Regen war ausgeblieben, spektakuläre Szenen waren daher Mangelware. Einzig Alonso überholte in der Anfangsphase den Australier Mark Webber und den Polen Robert Kubica. An Heidfeld kam der Spanier im Finish nicht mehr vorbei. „Es war ein bisschen frustrierend, denn das Rennen wurde schon durch die Entscheidung von gestern Nacht entschieden“, meinte Alonso. „Das Ganze kommt mir ein wenig komisch vor, aber die Saison ist noch lang.“

Noch frustrierender war das Wochenende für Wurz verlaufen. Der Niederösterreicher war nach einem Funkproblem im Qualifying als Zwölfter ins Rennen gegangen und hatte bereits am Start zwei Ränge verloren. „Die Start-Performance war heute schlecht“, gestand der 33-Jährige. In Wahrheit habe man WM-Punkte aber bereits im Zeittraining vergeben. „Platz neun oder zehn wäre vielleicht drinnen gewesen. So ist es eigentlich nur noch um die Goldene Ananas gegangen“, sagte Wurz.

Sein Williams-Teamkollege Nico Rosberg holte als Siebenter zwei WM-Punkte. Die Red-Bull-Piloten Webber (9.) und David Coulthard (11.) verpassten ebendiese knapp. Felipe Massa landete im zweiten Ferrari nach einem verkorksten Rennen nur auf Platz 13, Vorjahressieger Jenson Button kam gar nicht erst ins Ziel. Zum Zeitpunkt seines Abfluges war der Honda-Fahrer sogar hinter dem Deutschen Sebastian Vettel gelegen. Der 20-Jährige brachte seinen Toro Rosso im ersten Rennen immerhin auf Rang 16 ins Ziel.

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