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Hauptwohnsitz für Semesterticket-Preis der Wiener Linien künftig egal

Das Semesterticket für Studenten kostet nun unabhängig vom Wohnsitz 75 bzw. 78 Euro.
Das Semesterticket für Studenten kostet nun unabhängig vom Wohnsitz 75 bzw. 78 Euro. ©Wiener Linien/Johannes Zinner
Das Semesterticket der Wiener Linien kostet künftig für alle Studenten gleich viel. Der bisherige Preisunterschied aufgrund des Hauptwohnsitzes ist laut Gericht diskriminierend.

Die Wiener Linien gleichen den Preis für die Semesterkarte an: Das Ticket schlägt für das Sommersemester mit 75 Euro zu Buche, egal ob man in Wien über einen Hauptwohnsitz verfügt oder nicht.

Wiener Linien gleichen Preise bei Semesterticket an

Die Wiener Linien waren aufgrund einer Diskriminierung beim Semesterticketkauf gerichtlich verurteilt worden. Eine Karte für Studierende mit Hauptwohnsitz außerhalb Wiens kostete zuletzt 150 Euro, für ansässige 75 Euro. Betroffene haben daraufhin geklagt.

Semesterticket für Studierende kostet für alle 75 bzw. 78 Euro

Nun können alle Studierenden unter 26 das Semesterticket um 75 Euro online kaufen. Erstehe man es an einer Ticketstelle, werden 78 Euro berechnet, wie am Montag mitgeteilt wurde. Die Wiener Linien betonten, dass die Rechtsauslegung in dieser Angelegenheit mehrdeutig sei. Es habe auch Entscheidungen gegeben, wonach keine Ungleichbehandlung festzustellen sei.

Preisunterschied laut Landesgericht Wien diskriminierend

Das Landesgericht Wien habe im September 2022 jedoch entgegengesetzt entschieden. Derzeit würden weitere Verfahren in dieser Causa laufen. Die Wiener Linien baten zugleich um Verständnis, dass aufgrund dieser Gerichtsverfahren derzeit noch keine näheren Informationen zum Thema Refundierung gegeben werden können. "Sobald es diesbezüglich eine Klärung gibt, wird das Verkehrsunternehmen über die weiteren Schritte informieren", hieß es dazu.

Wiener ÖVP kritisiert fehlende Jahreskarte für Studenten

ÖVP und Grüne zeigten sich prinzipiell zufrieden und verbuchten den Schritt als Erfolg. Weitere Maßnahmen wurden jedoch urgiert. "Der Druck der Wiener Volkspartei hat sich ausgezahlt, die Tickets für Wiener Studenten werden doch nicht teurer", freute sich ÖVP-Landesparteiobmann Karl Mahrer. Beklagte wurde jedoch, dass die Betroffenen weiterhin insgesamt vier Tickets kaufen müssten, nämlich zwei Semestertickets und eine Ferien-Monatskarte für Juli bzw. August.

"Hier wurde eine einmalige Chance für eine echte Jahreskarte für Studenten vergeben! Statt der bürokratischen Vier-Ticket-Lösung sollten Studenten - wie jede andere Gruppe auch - endlich eine eigene Jahreskarte bekommen. Die Bundesregierung hat bereits zu Beginn 2022 in einem Entlastungspaket 150 Mio. Euro für Preissenkungen im öffentlichen Verkehr zur Verfügung gestellt. Die Mittel für eine rasche Umsetzung einer Jahreskarte für Studenten wären somit vorhanden", zeigte sich Mahrer überzeugt.

Preisangleich von Wiener Grünen begrüßt

Ömer Öztas, der Jugendsprecher der Wiener Grünen, hielt via Aussendung ebenfalls fest: "Das Ticket für Studierende wird nicht teurer und der Preis ist nicht mehr vom Wohnsitz abhängig, das ist ein Grüner Erfolg." Man habe dazu schon im September gemeinsam mit der ÖVP einen Antrag dazu im Gemeinderat gestellt, der damals von der Stadtregierung noch abgelehnt worden sei. Auch Öztas forderte eine einheitliche Jahreskarte - sowie die Möglichkeit, dass auch Studierende über 26 das Ticket kaufen können.

(APA/Red)

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