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Inflation sorgt für weniger verbleibendes Geld zum Sparen

Welche Entwicklung wird es bei der Sparquote geben?
Welche Entwicklung wird es bei der Sparquote geben? ©APA/HANS PUNZ (Symbolbild)
Die hohen Energiepreise, welche die Inflation befeuern und das Auslaufen der Pandemie-Effekte werden laut der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) dieses Jahr zu einer niedrigeren Sparquote führen als in den letzten beiden Jahren.

Laut Umfragen der Arbeiterkammer (AK) hatte schon bisher rund jeder Zehnte zu wenig Einkommen, um Geld anlegen zu können. Die Schuldenberatungen warnten anlässlich des Weltspartags, dass Sparen für viele zu einem Luxusgut geworden sei.

OeNB: Sparquote ist 2021 unter jener von erstem Pandemie-Jahr gelegn

Laut OeNB ist die Sparquote 2021 mit 12 Prozent unter jener des ersten Pandemiejahres mit 13,3 Prozent gelegen. Heuer dürfte die Sparquote mit 7,2 Prozent deutlich darunter liegen.

Die Sparquote ist ein Durchschnittswert und sagt nichts darüber aus, wie hoch das Potenzial zum Sparen in den österreichischen Haushalten tatsächlich ist. In einkommensstarken Haushalten kann die Sparquote nämlich deutlich höher sein als in einkommensschwachen.

Sparquote 2013 in Deutschland

Eine Studie des Instituts IMK der Hans-Böckler-Stiftung in Deutschland kam 2016 zu dem Ergebnis, dass die Sparquote 2013 in Deutschland in den mittleren Einkommensgruppen rund 3 Prozent betrug, während es im obersten Einkommenzehntel über 20 Prozent waren. In den untersten drei Einkommensdezilen war die Sparquote sogar negativ, das heißt, die Haushalte verschuldeten sich, anstatt zu sparen.

Der AK-Konsummonitor von Mitte 2020 ergab folgendes Bild: 18,9 Prozent "sparen unregelmäßig, wenn etwas zum Sparen übrig bleibt", 3,9 Prozent "sparen gar nicht, weil nichts zum Sparen übrig bleibt" und 1,3 Prozent "sparen gar nicht und geben das Geld lieber aus. Aus einer aktuellen, noch nicht veröffentlichten Befragung der AK, die im Juli durchgeführt wurde und wo 1.000 Personen befragt wurden, geht hervor, dass rund jeder Zehnte keine Spar- oder Anlageform besitzt. Ein maßgeblicher Grund sei, dass nicht genug Einkommen da ist, um etwas zur Seite zu legen, erklärt AK-Finanzexperte Christian Prantner. Ob es im Zuge der Teuerungswelle und hoher Energierechnungen mehr geworden sind, die nichts zur Seite legen können, traue er sich ohne Evidenz nicht zu sagen, meinte Prantner gegenüber der APA.

"Sparen ist zum Luxusgut geworden"

"Sparen ist zum Luxusgut geworden", konstatierte kürzlich Clemens Mitterlehner, Geschäftsführer der ASB Schuldenberatungen GmbH, der Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldenberatungen in Österreich kürzlich in einer Aussendung. Vor allem Personen mit niedrigem Einkommen müssen angesichts steigender Kosten oftmals ihre gesamten Einkünfte zur Deckung der Lebenshaltungskosten aufwenden, so Mitterlehner.

(APA/Red)

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