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Inflation legte im Juli um 9,3 Prozent zu

Mini-Warenkorb verteuerte sich um 19,1 Prozent
Mini-Warenkorb verteuerte sich um 19,1 Prozent ©Canva
Mit einer Inflationsrate von 9,3 Prozent ist für den Monat Juli die höchste Teuerungsrate seit Februar 1975 gemessen worden.
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Stärkste Treiber der Inflation sind nach wie vor die Treibstoffpreise. Allerdings stagnieren diese Preise auf einem hohen Niveau. Dafür gab es spürbare Preiserhöhungen bei der Haushaltsenergie und in der Gastronomie, wie die Statistik Austria am Donnerstag bekanntgab.

Wöchentlicher Einkauf 19 Prozent teurer

Der wöchentliche Einkauf ist ebenfalls deutlich teurer geworden: Der Preisanstieg des Miniwarenkorbes war im Juli mit 19,1 Prozent mehr als doppelt so hoch wie die allgemeine Inflation. Der Mikrowarenkorb, der neben Nahrungsmitteln auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresabstand um 10,4 Prozent.

Rechnet man bei der Inflationsrate die Ausgaben für Treibstoffe, Energie, Nahrungsmittel und Gastronomie heraus, kommt man auf eine Teuerungsrate von 3,7 Prozent.

Starker Preisanstieg bei Lebensmitteln

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen im Durchschnitt um 12,5 Prozent. Für Milch, Käse und Eier bezahlten die Kunden um 17,4 Prozent mehr, für Fleisch um 13,9 Prozent. Gemüse verteuerte sich um 12,5 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse um 11,2 Prozent.

In Restaurants und Hotels erhöhten sich die Preise um 9,3 Prozent. Für Pauschalreisen mussten Konsumenten im Juli um 3,8 Prozent mehr bezahlen. Die Preise für Freizeit- und Kulturdienstleistungen kletterten im Schnitt um 3,3 Prozent.

Haushaltsenergie deutlich teurer

Die Preise für Wohnung, Wasser und Energie stiegen durchschnittlich um 12,5 Prozent. Die größten Preistreiber waren hier Energie (+34,4 Prozent). Die um 13,5 Prozent höheren Kosten für die Instandhaltung von Wohnungen war hauptsächlich auf höhere Materialkosten (+16,1 Prozent) zurückzuführen.

Die Preise für Verkehr sind durchschnittlich um 21,8 Prozent gestiegen. Das veränderte die Inflationsrate um 2,97 Prozentpunkte. Die Treibstoffe verteuerten sich um 63,1 Prozent. Die Preise für gebrauchte Pkw erhöhten sich um 24,7 Prozent, während Neuwagen um 8,9 Prozent teurer wurden. Für Kfz-Reparaturen legen Konsumenten um 5 Prozent mehr hin. Und Flugtickets verteuerten sich im Schnitt um 32,1 Prozent.

Rekord-Inflation in der Eurozone

Und auch in der Eurozone eilt die Inflation von Rekord zu Rekord. Damit dürfte ein weiterer kräftiger Zinsschritt der Europäischen Zentralbank (EZB) immer wahrscheinlicher werden. Die Verbraucherpreise kletterten im Juli binnen Jahresfrist um 8,9 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte und damit eine erste Schätzung bestätigte. Das ist das höchste Inflationsniveau seit Einführung des Euro.

Im Juni hatte die Teuerungsrate 8,6 Prozent betragen. Damit verfehlt die EZB ihr Inflationsziel weiterhin deutlich. Sie strebt 2 Prozent als optimalen Wert für die Wirtschaft in der Eurozone an.

SPÖ will sofortige Pensionserhöhung

Der Preisanstieg beim Miniwarenkorb um 19,1 Prozent stelle insbesondere für Pensionisten eine besondere Herausforderung dar, erklärte SPÖ-Klubvizechef Jörg Leichtfried in einer Aussendung. "Eine sofortige vorgezogene Pensionserhöhung, die die gesamte Teuerung abgilt, ist also das Gebot der Stunde", erneuert sie die Forderung der SPÖ.

FPÖ fordert Preisdeckel

Von der FPÖ meldete sich Bundesparteiobmann Herbert Kickl: "Die wichtigste und wirksamste Maßnahme ist der von uns seit langem geforderte Preisdeckel bei Energie, Treibstoffen und Lebensmitteln." Diese Entlastung spürten die Österreicher nämlich sofort und direkt im Geldbörsel. "Derzeit werden sie nämlich jeden Tag von der schwarz-grünen Regierung faktisch abkassiert und nur in der Theorie und mit nebulösen Ankündigungen entlastet - also gar nicht", so der Oppositionspolitiker.

(APA)

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