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Integra hat Nachholbedarf bei kaufmännischer Führung der Geschäfte

©VOL.AT/Paulitsch
Vor Veröffentlichung des LRH-Prüfberichtes informiert Mitgesellschafter AK über zu erwartende Verbesserungsvorschläge und neue Führungs- und Organisationsstrukturen - es kommen ein eigener kaufmännischer Geschäftsführer, ein externer Berater und ein bekannter Manager.
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Schwarzgeld: Integra entlässt Geschäftsführer

Das sozialökonomische Unternehmen Integra Vorarlberg gem.GmbH mit Hauptsitz in Wolfurt soll einen neuen, zweiten Geschäftsführer bekommen, der sich vor allem um kaufmännische Angelegenheiten kümmert. Das geht aus einem Schreiben von AK-Vorarlberg-Direktor Rainer Keckeis an die Integra-Mitarbeiter vor einigen Tagen hervor, das der Wirtschaftspresseagentur.com zugespielt wurde. Die Arbeiterkammer Vorarlberg ist der größte Mitgesellschafter bei Integra.

Integra war bekanntlich in den Vormonaten in das Licht der Öffentlichkeit gerückt, nachdem die Beschäftigung eines im Ausland verurteilten ehemaligen Millionenbetrügers bekannt wurde, der noch eine Haftstrafe abzusitzen hatte. Zudem erfolgte die sofortige Kündigung eines Integra-Geschäftsführers, nachdem im Zuge einer laufenden Prüfung durch den Landesrechnungshof eine Schwarzgeldkassa aufgeflogen war. 

Interner Optimierungsprozess notwendig

Anlass des nunmehrigen Schreibens, wo auch über eine interne Integra-Informationsveranstaltung am 30. Juli 2019 informiert wird, ist die bevorstehende Veröffentlichung des Integra-Prüfberichtes durch den Landesrechnungshof Anfang August 2019. In dem Schreiben steht in Bezug auf den Prüfbericht: "Dort werden erwartungsgemäß einige Vorschläge für Verbesserungen im kaufmännischen Bereich enthalten sein", schreibt AK-Direktor Keckeis. Insgesamt sei das Unternehmen Integra gut aufgestellt und habe eine gesunde Basis. "Darauf gilt es aufzubauen und das Unternehmen weiterzuentwickeln. Mit diesem Prozess starten wir sofort und werden demnächst die Stelle des kaufmännischen Geschäftsführers ausschreiben." Zudem habe man eine fachlich ausgewiesene Kapazität für die externe Begleitung des internen Optimierungsprozesses engagiert.

Unzufrieden mit kaufmännischer Leitung

Auf die wpa-Frage, wie denn das Wort "erwartungsgemäß" zu verstehen sei, sagte Keckeis, dass man mit der kaufmännischen Führung der Geschäfte durch die  - bis vor kurzem zwei - Geschäftsführer nicht immer so recht zufrieden gewesen sei. Das Arbeitsverhältnis mit einem Integra-Mitarbeiter, der extra für den kaufmännischen Bereich angestellt wurde, sei vor schätzungsweise zwei bis drei Jahren beendet und seine Zuständigkeit an die Geschäftsführer Stefan Koch und Robert Baljak übertragen worden. "Die Prozessabläufe haben nicht ganz gepasst, es gab diverse Zeiterfassungssysteme und keine wirkliche interne Kontrolle." Deshalb habe man schon vor den nunmehrigen öffentlichen Diskussionen angeregt, dass hier neue Strukturen geschaffen werden müssen.

Die Stelle des kaufmännischen Geschäftsführers sei vor wenigen Tagen ausgeschrieben worden. Es soll damit zukünftig wieder einen zweiten Geschäftsführer neben dem derzeitigen Alleingeschäftsführer Stefan Koch geben, sagte Keckeis. Die Kernaufgabe des neuen Geschäftsführers sei das Kaufmännische.

Ex-Getzner-Textil-CEO mit an Bord

In der Informationsveranstaltung soll den Integra-Mitarbeitern auch ein bekannter Vorarlberger Unternehmensberater vorgestellt werden, der den Prozess der Optimierung und Schaffung neuer Strukturen maßgeblich begleiten werde. Dieser wolle seinen Namen jedoch nicht in den Medien lesen, sagte Keckeis. Bekannt sei unterdessen, dass der ehemalige Getzner-Textil-CEO Josef Lampert seit ein paar Wochen ehrenamtlich bei dem Integra-Optimierungsprozess mitarbeite.

Schwarze Zahlen bei Integra

Die Integra Vorarlberg gem.GmbH gehört der AK Vorarlberg, dem Verein DOWAS, der ARB-Arbeitsinitiative Regio Bodensee und dem Verein "Berufsvorschule Jugend am Werk". Nach Angaben von Rainer Keckeis gehöre Integra zu jenen sozialökonomischen Betrieben, die "nach wie vor schwarze Zahlen" schreiben. (WPA)

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