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Jagd auf sechsten Titel

Rekordhungriger Regent, ratlose Rivalen, radikale Regelreformen: Sportlich scheint in der neuen Formel-1-Saison alles beim Alten zu bleiben, nur die einschneidenden Änderungen sorgen im Vorfeld für Aufregung.

Michael Schumacher macht als haushoher Favorit Jagd auf seinen sechsten Weltmeistertitel. “Mein Siegeshunger ist noch nicht gestillt. Ich möchte viele Rennen gewinnen und wieder Weltmeister werden”, formulierte Schumacher seine Ziele für die Saison 2003. Allerdings rechnet selbst der Rekordjäger nicht mit einer derart erdrückenden Dominanz wie im Vorjahr.

Die ersten viel versprechenden Testergebnisse mit dem neuen Ferrari F2003-GA verheißen nichts Gutes für die restlichen neun Teams. Sein Bruder Ralf rastete angesichts der Runden-Rekordflut verbal regelrecht aus. “Es kotzt mich an, dass bei Michael immer alles so rund läuft”, meinte der Williams-BMW-Pilot. “Michael setzt sich in sein neues Auto, dreht gleich 80 Runden und hat dabei nicht das kleinste Problem.” Der Frust sitzt bei “Schumi II” besonders tief, weil sein neu entwickelter Bolide FW25 auf Grund aerodynamischer Defizite bisher nicht die erhoffte Rakete ist.

So drastisch und dramatisch wie Ralf Schumacher beurteilt Norbert Haug die Lage nicht. Der Schotte David Coulthard zählt zwar zum Kreis der WM-Kandidaten, aber für McLaren-Mercedes geht es vorrangig darum, Williams-BMW in der Konstrukteurswertung den zweiten Platz wieder abzujagen.

Die Hoffnungen der Verfolger, im WM-Rennen nicht erneut überrollt zu werden, ruhen unter anderem auf der großen Reglementsänderung. Künftig erhalten die ersten Acht (Schlüssel: 10-8-6-5-4-3-2-1) statt der ersten Sechs Punkte, so dass die Chancen der Schumacher-Rivalen Juan Pablo Montoya, Ralf Schumacher (beide Williams-BMW), Coulthard und Kimi Räikkönen (beide McLaren-Mercedes) rein rechnerisch steigen. Von dieser Ausweitung profitieren auch die kleinen Rennställe.

Das Überleben der finanzschwachen Teams und damit der gesamten Formel 1 hat FIA-Präsident Max Mosley mit seiner rigiden Regelreform im Sinn. Der Internationale Automobilverband (FIA) verspricht sich von einem Verbot der elektronischen Fahrhilfen, eingeschränkten Trainingszeiten, reduzierter Reifenwahl und künftig verlängerter Motorlaufzeit für die nächsten Jahre Einsparungen im mehrstelligen Millionenbereich. Zudem sollen der neue Qualifikationsmodus mit nur noch einer schnellen Runde, das Verbot von Datenübertragung und Stallregie sowie eingeschränkter Funkverkehr für mehr Spannung sorgen.

Links zum Thema:
FIA.com
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