Die derzeit diskuierte Leerstandsabgabe, die leerstehende Wohnungen auf den Markt bringen soll, bezeichnet AK-Direktor Rainer Keckeis bei Vorarlberg LIVE als eher populistisches Geschrei. Sie löse das Problem nicht.
Vorarlberg hat den geringsten Anteil an gemeinnützigen Wohnungen, so Keckeis. „Wir brauchen mehr und günstigere Wohnungen. Es nützt nichts, wenn wir an leerstehenden Wohnungen herumdoktern“, fordert der AK-Direktor.
Da Wohnen ein Grundrecht ist, auf das man nicht verzichten könne, sei die öffentliche Hand hier massiv gefordert. Das Land habe beim sozialen Wohnbau Nachholbedarf. Darum fordere die AK eine Änderung des Grundverkehrs und einen eigenen Wohnungslandesrat.
Für Junge nicht mehr leistbar
Mit der 20 Prozent Eigenkapital-Kreditrichtlinie wurde eine neue Hürde geschaffen. Viele junge Menschen können kein Eigentum mehr schaffen. „Es sollen nur mehr jene Leute bauen, die Geld haben, die anderen sollen bei denen mieten. Da steckt eine Ideologie dahinter. Das kommt nicht von den Banken, sondern von der Finanzmarktaufsicht, die mit faktisch nicht vorhandenen Argumenten hantiere“, so Keckeis.
Die Stärke von Vorarlberg
Wenn die Leute auch kein Eigentum mehr schaffen können, werde auch der Anreiz fehlen „weiterhin Überstunden zu machen und besondere Leistungen zu erbringen“, warnt Rainer Keckeis vor einer möglichen Veränderung für das Wirtschaftsland Vorarlberg.
Auf die Teuerung angesprochen und das manche Unternehmen in diesem Windschatten ihre Preise erhöhen, meint Keckeis, hier sei die Wettbewerbsbehörde gefordert. Eine Übergewinnsteuer hält er für genau so sinnvoll wie eine Leerstandsabgabe. „Konzerne sollen ihre Steuern zahlen und dies soll an die Bevölkerung fließen“, sagt Keckeis. Einen Eingriff in den Markt, wie beispielsweise mit einem Spritpreisdeckel, hält er für zu komplex. „Ich plädiere dafür, dass der Staat sozial treffsicher zurückgibt“.
Die ganze Sendung vom Mittwoch
Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.
(VN/VOL.AT)