AA

Klaus Rott wird 70

Familie Sackbauer, 2009: Erika Deutinger (Hanni), Ingrid Burkhard (Toni), Karl Merkatz (Mundl) und Klaus Rott (Karli)
Familie Sackbauer, 2009: Erika Deutinger (Hanni), Ingrid Burkhard (Toni), Karl Merkatz (Mundl) und Klaus Rott (Karli) ©AP Photo/Hans Punz
Da Karli, der Trottel. Jetzt fongt er glei ane, dass eam 14 Tog der Schädl wockelt! Am falschen Ende dieser inzwischen ins gesamtösterreichische Idiom übergegangenen Mundl-Sprüche war immer Klaus Rott.

Der Schauspieler, der als Mundls Sohn Karli unsterblich wurde, feiert seinen 70er. Doch Rott, der seine Paraderolle auch in der langen mundlfreien Zeit zwischen 1979 und 2008 durch Kabarettprogramme am Leben erhielt, bewies  durch zahlreiche Rollen und Regien im Theater der Jugend, dass er noch mehr zu bieten hatte. Pünktlich zu seinem 70. Geburtstag, den der Wiener am Sonntag (9. Oktober) feiert, ist er auch in zwei österreichischen Kinofilmen zu sehen – in David Schalkos Glavinic-Verfilmung “Wie man leben soll” und in Karl Markovics’ preisgekröntem Regie-Debüt “Atmen“.

Klaus Rott prägt auch kleinste Rollen

Es ist nur eine kleine Rolle, die Rott in “Atmen” zu spielen hat, und doch zeigt er als Angestellter der Wiener Bestattung mit wenigen Szenen, wofür ihn Zuschauer wie Regisseure schätzen: eine prägnante Figur mit Herz und Schmäh, bei der der Wiener Lokalkolorit dick, aber nie zu dick, aufgetragen ist. Qualitäten, die ihm auch zu zahlreichen Auftritten im österreichischen Fernsehen verholfen haben. Und 2002 mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Stadt Wien gewürdigt wurden.

Klaus Rott kommt von der Bühne

Seine Schauspielausbildung absolvierte Klaus Rott im Max-Reinhardt-Seminar. Nach dem Abschluss 1963 ging er für einige Jahre an deutsche Theater. Nach Wien zurückgekehrt, wurde er eine der Stützen des Theaters der Jugend, wo er in zahllosen Rollen zu sehen war und auch selbst Regie führte.

Einer der ganz echten Wiener

Seine Mitwirkung an der von Autor Ernst Hinterberger erdachten und 1975 bis 1979 produzierten Fernsehserie “Ein echter Wiener geht nicht unter”, in der er die Rolle des Sohnes Karli Sackbauer übernahm, prägte sein Leben und verhalf ihm zu Popularität. Ab 2003 erzählte er schließlich in einem eigenen Kabarettprogramm, wie es der Familie seit dem 50. Geburtstag von Haushaltsvorstand Mundl, der das Ende der Serie markiert hatte, weiter ergangen sein könnte. Das Programm erschien auch auf DVD und sorgte dafür, dass die Sackbauers lebendig blieben. Selbstverständlich durfte er nicht fehlen, als die Familie in zwei Kinofilmen ihre Wiederauferstehung feierte.

Dass er das Wienerisch perfekt beherrscht, bewies Klaus Rott auch in ganz anderem Zusammenhang: Als 2008 ein Fußball-Fan-Guide zur EURO erschien, sprach er dessen wienerische Texte. Als Beitrag zur Völkerverständigung nach Art Klaus Rott, quasi.

home button iconCreated with Sketch. back to homepage