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Krankenkassen werden Corona-Risikogruppen identifizieren

Anschober informierte über die Definition der Risikogruppen.
Anschober informierte über die Definition der Risikogruppen. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Wer zur Corona-Risikogruppe zählt und somit Recht auf Home Office oder bezahlte Dienstfreistellung hat, wird durch die Krankenkassen auf Basis der Medikamentierung festgestellt.
Dienstfreistellung für Risikogruppen

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat am Donnerstag im Zusammenhang mit den Schutzmaßnahmen für Corona-Risikogruppen erläutert, dass die Identifikation durch die Krankenkassen erfolge.

"Diese Daten erarbeiten wir auf Basis der Medikamentierung", sagte Anschober am Donnerstag im Ö1-"Morgenjournal". Für die Risikogruppe gelte ein verpflichtendes Home Office oder bezahlte Dienstfreistellung.

Corona-Risikogruppen "auf Basis der Medikamentierung" feststellen

Der Kreis der Betroffenen soll bis zum Wochenende bekannt sein, die Umsetzung der Maßnahme erwartet Anschober nächste Woche. Zur Risikogruppe zählte Anschober ältere Menschen in den Pflegeheimen und Pensionistenheimen, wo es mehr Testungen und Zugangsbarrieren geben solle.

Die zweite Gruppe seien Personen, die eine "massiv reduzierte Immunabwehr haben", etwa nach einer schweren Krebserkrankung, nach einer schweren Operation oder einer schweren Diabetes. "Dann wird als nächster Schritt herausgearbeitet: wer hat das allergrößte Risiko."

Die akut Gefährdeten sollten zum Arzt gehen, der die Entscheidung treffe, ob sich die Personen für die Zeit der Coronakrise aus dem Berufsleben zurückziehen sollten. Dort, wo keine Heimarbeit möglich sei, werde es eine bezahlte Freistellung geben. Für andere, nicht ganz so akut gefährdete Menschen könne der Arzt Empfehlungsschreiben ausstellen.

ÖGB-Chef fordert Kündigungsschutz für betroffene Personen

ÖGB-Chef Wolfgang Katzian hat am Donnerstag einen Kündigungsschutz für Arbeitnehmer gefordert, die in die sogenannte Risikogruppe fallen und für die ein verpflichtendes Home Office oder bezahlte Dienstfreistellung gelten soll. Es wäre "wichtig, dass es für diese Personen einen erhöhten #Kündigungsschutz gibt", twitterte Katzian am Donnerstag.

Schwangere sollen vorzeitig in Mutterschutz dürfen

Gleichzeitig verlangten ÖGB-Frauenvorsitzende und Vizepräsidentin Korinna Schumann und GPA-djp Vorsitzende Barbara Teiber am Donnerstag einen Anspruch auf vorzeitigen Mutterschutz. Schwangere Arbeitnehmerinnen sollen in der aktuellen Ausnahmesituation die Möglichkeit haben, früher in den Mutterschutz zu gehen.

Es gebe zwar bis dato keine Hinweise darauf, dass Covid-19 auf das Kind im Mutterleib übertragbar ist, dennoch seien besondere Schutzmaßnahmen für werdende Mütter notwendig, argumentierten die Gewerkschaftsvertreter. Vor allem für schwangere Arbeitnehmerinnen mit Kundenkontakt. Denn vielfach sei es in der Industrie oder dem Handel, wo sehr viele Frauen arbeiten, aktuell kaum möglich, den erforderlichen Mindestabstand einzuhalten.

(APA/Red)

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