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Kritische Versorgungslage

Finanzminister Magnus Brunner sprach am Montag in "Vorarlberg LIVE" über Teuerung und die Abhängigkeit von Russland.

Pünktlich zum heutigen Gasgipfel wird Magnus Brunner seine Krücken wieder abgeben können. Nach einem schmerzhaften Sturz im Jänner hatte der Finanzminister einen gesundheitlichen Rückfall, wie er bei Vorarlberg LIVE erzählt. Aber er hoffe, dass er zu den Beratungen der Regierung zur Gas-Versorgungslage bereits humpeln könne.

Die Lage sei ernst, sagt Brunner angesichts der aktuellen Energiesituation. "Wir sind dabei die Gasspeicher zu füllen." Das sei eine der Prioritäten, für welche sein Ressort 6,6 Milliarden Euro für strategische Reserven bereithalten werde. Die OMV arbeite außerdem daran, neue Pipelinekapazitäten zu gewinnen, um das Gas am Ende auch nach Österreich zu bringen, damit die Speicher gefüllt werden können.

"Bewilligungen beschleunigen"

Aus der russischen Abhängigkeit werde man so schnell nicht wegkommen, beteuert Brunner. "Die Verträge sind über viele Jahre abgeschlossen." Aber man müsse daran arbeiten, diversifizieren, alternative Quellen suchen und aus fossilen Energieträgern aussteigen. Dafür brauche es auch die entsprechende Infrastruktur, zum Beispiel Wasserkraftwerke. "Sie müssen gebaut werden, deswegen plädiere ich seit Jahren dafür, die Verfahren für ihren Bau zu beschleunigen." Die Prüfung auf Umweltverträglichkeit gehöre dringend reformiert. "Sonst werden wir die Ziele nicht erreichen, die wir uns bereits vor der Krise gesetzt haben, nämlich 2030, 2040 klimaneutral zu werden."

Zweite große Herausforderung ist die Teuerung. "Die Inflation hat unterschiedliche Gründe", erklärt der Finanzminister: durchbrochene Lieferketten, überhitzte Wirtschaft, der russische Krieg in der Ukraine. "Gegen die Inflation an sich sind die Zentralbanken stark gefordert. Was wir als Bundesregierung machen können, ist, die Teuerung abzufedern." Sie werde wohl weiter auf hohem Niveau bleiben, im kommenden Jahr laut Expertenprognosen aber auf fünf, 5,5 Prozent zurückgehen. Daher seien strukturelle Maßnahmen wie die Abschaffung der kalten Progression umso wichtiger. Was die Gehaltsverhandlungen anbelangt, warnt der Finanzminister vor zu hohen Inflationsanpassungen, da diese zu einer Lohn-Preis-Spirale führen könnten.

Die gesamte Sendung

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VOL.AT)

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