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Kurz: 2. Lockdown droht bei 6.000 Fällen pro Tag

Bundeskanzler Sebastian Kurz erklärte in einem Fernseh-Interview das Szenario für einen möglichen weiteren Lockdown in Österreich: "Die Grenze ist die Überlastung der Intensivmedizin."
Emotionaler Kurz am Nationalfeiertag
2. Lockdown wäre Ultima-Maßnahme
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Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) erörterte am Montag in einem Fernseh-Interview auf Puls 24 die Lage der Nation.

"Das einfachste wäre, einen Lockdown zu machen und zu sagen: Alles ist zu, alle bleiben zuhause, nichts gibt's mehr. Aber das ist nicht unser Ziel."

Wann wird ein 2. Lockdown realistisch?

In Österreich steigen die Infektionszahlen stark an. Kanzler Sebastian Kurz erwägt deshalb einen zweiten Lockdown - entscheidend sei die Lage in den Kliniken.

"Die Grenze ist die Überlastung der Intensivmedizin. Wir haben Gott sei Dank in Österreich ein sehr starkes Gesundheitssystem, im europäischen Vergleich sehr viele Intensivkapazitäten – wir sind besser aufgestellt als andere Länder. Die Ansteckungszahlen sind zu hoch, aber noch halbwegs unter Kontrolle. Natürlich gibt es auch bei uns die Grenze, wo es problematisch wird."

Wann ist die Kapazitäts-Grenze überschritten? 

"Bei 6.000 Fällen pro Tag nähern wir uns unseren Kapazitätsgrenzen. Wir wissen: Wenn das Wachstum so bleibt, dann nähern wir uns im Dezember den 6.000 Fällen und den Kapazitätsgrenzen. Wenn das Wachstum noch schneller wird, dann ist die Situation eine sehr, sehr dramatische." 

Das gesamte Interview zur Lage der Nation

Bundeskanzler zeigt sich besorgt

Österreich habe ein "massiv steigendes, exponentielles Wachstum", gab Kurz zudem im ORF zu verstehen. "Die Lage ist – auch für jene, die es immer noch nicht glauben wollen – sehr, sehr ernst."

Er vertraue diesbezüglich der Einschätzung der Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl, die auch das Kanzleramt berate. Die Medizinerin hatte in einem Sonntag publik gewordenen Mail an Mitglieder der Corona-Taskforce des Gesundheitsministeriums vor einer unkontrollierten Ausbreitung gewarnt.

Bundeskanzler Kurz stellte die Österreicher am Nationalfeiertag auf harte Herbst- und Wintermonate und bevorstehende "Anstrengungen" ein: "Die nächsten Monate werden ein Kraftakt für uns alle."

Bundeskanzler Sebastian Kurz im Gespräch mit PULS 24 Infochefin Corinna Milborn ©Puls4

Kurz sagt klipp und klar: "Wir werden noch viele Monate mit dem Virus leben müssen."

"Viele können nicht mehr"

Dem Kanzler ist bewusst: Die Krise verlange allen viel ab. Viele seien "erschöpft, wollen von Corona nichts mehr hören und können einfach nicht mehr".

Er verstehe das, er wolle auch keine Maske tragen und keine Einschränkungen erdulden. Aber als Regierungschef müsse er den Menschen sagen, "dass wir noch viele Monate mit dem Virus leben müssen. Wir werden durchhalten müssen, bis ein Impfstoff uns eine Rückkehr zur Normalität möglich macht."

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(APA) (Red.)

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