Herpes-Bläschen, im Volksmund auch als „Fieberblasen“ bezeichnet, sind ein weit verbreitetes Phänomen und treten meist an der Lippe auf (Herpes labialis). Schätzungen zufolge tragen 50 bis 80 Prozent der Österreicher Viren des Herpestyp 1 (HSV-1) in sich. Obwohl eine dauerhafte Heilung nach dem aktuellen Stand noch nicht möglich ist, gibt es gewisse Hilfsmittel, die helfen können, einem erneuten Ausbruch vorzubeugen oder das Leiden – im Falle des Falles – gehörig zu verkürzen.
Herpes: Eine Frage des Immunsystems
Um das Übel an der Wurzel zu packen, gilt es zunächst, sich über die Entstehungsgründe bewusst zu werden. „Die häufigsten Ursachen für einen Herpes-Ausbruch sind ein geschwächtes Immunsystem, Stress, zu viel Sonne und äußere Verletzungen der Haut“, sagt Ulrike Tiefenthaler von der Apotheke zum Lebensbaum. Im Zuge der Prophylaxe sei es daher wichtig, auf das eigene Immunsystem zu achten – etwa mit ausreichend Schlaf, Bewegung und gesunder Ernährung. „Auf Lebensmittel wie Schokolade, Nüsse, Rosinen und Gelatine sollte bei Herpes eher verzichtet werden“, rät die Apothekerin. Die darin enthaltene Aminosäure L-Arginin füttere das Virus zusätzlich.
Vorbeugen mit Zink und L-Lysin
Eine zinkreiche Ernährung ist für Herpes-Patienten dagegen besonders empfehlenswert, etwa mit getrockneten Linsen, Haferflocken und Käse. Bei regelmäßigen Herpes-Attacken rät Tiefenthaler zusätzlich zur Einnahme von hochdosiertem Zink und L-Lysin, einer Aminosäure, die wiederum die Aufnahme des herpesfördernden L-Arginins hemmt. Zudem sollte Stress möglichst abgebaut bzw. reduziert werden – ob mit Sport oder ganz einfach damit, mal alle Viere von sich zu strecken und einfach nichts zu tun.
Sonnenbaden einschränken
Schlechte Nachricht für alle Sonnenanbeter: Ein häufig unterschätzter Auslöser für Herpesblasen ist die UV-Strahlung. Vor allem im Sommer sei es daher wichtig, allzu intensives Sonnenbaden zu vermeiden und eine Lippenpflege mit besonders hohem Lichtschutzfaktor zu benutzen, so Tiefenthaler. „Allgemein sollten die Lippen immer gut gepflegt werden, um die Haut geschmeidig zu halten und äußere Verletzungen zu minimieren.“
Behandlung im Akutfall
Die Erstübertragung von HSV-1 erfolgt meist schon im Kleinkindalter und bleibt häufig unbemerkt. Erst wenn bestimmte psychische und physische Voraussetzungen gegeben sind, kommt es zu einem Ausbruch, der sich meist in Form ebenso schmerzhafter wie unschöner Bläschen äußert.
Bereits beim ersten verdächtigen Kribbeln sollten Herpes-Patienten reagieren. Sind die Bläschen erst einmal da, eignen sich Cremes zur Behandlung, die den virenhemmenden Wirkstoff Aciclovir beinhalten. Auch die zusätzliche Einnahme von Zink und L-Lysin kann den Heilungsprozess deutlich beschleunigen. Da Herpes Simplex am häufigsten durch Schmierinfektion verbreitet wird, sollte zudem verstärkt auf regelmäßiges Händewaschen geachtet werden.