Die Kriminalbeamten würden weiterhin Erhebungen vor allem im Umfeld des Tatverdächtigen durchführen. Der Fokus liege besonders bei der Befragung von Personen aus dessen Umkreis. Wann genau der in Untersuchungshaft sitzende Mann wieder einvernommen werden soll, konnte Mayr nicht genau sagen. Auch in Bezug auf die immer noch spurlos verschwundenen Goldbarren im Wert von 333.000 Euro, die das Mordopfer bei sich gehabt haben soll, tappe man im Dunkeln. “Wir hoffen, dass die weiteren Ermittlungen Hinweise darauf ergeben”, erklärte er.
Zuletzt hatte der Verdächtige beharrlich geschwiegen, auch vor dem Haftrichter gab er sich verschlossen. Nach wie vor gab es keine Hinweise auf etwaige Mittäter. Dem Polizisten war vergangene Woche ein Pflichtverteidiger zugeteilt worden. Inzwischen hatten Beamte des LKA Vorarlberg den Mordfall übernommen, um “jeden Anschein von Befangenheit zu vermeiden”. Beamte des LKA Kärnten untersuchten unterdessen die Vorgänge rund um den Fluchtversuch und den misslungen Waffengebrauch des 51-Jährigen im Zuge der Einvernahme.
Mögliche Parallelen zu früherem Mordfall
Während elf Tage nach dem Mord die Frage nach dem Goldgeschäft der 49-Jährigen außerhalb der Bank immer noch offen blieb, wurden Spekulationen um eine mögliche Parallele zu einem Fall aus dem Jahr 2010 angestellt. Demnach soll der Polizist laut “Kronen Zeitung” (Sonntagausgabe) bereits damals in ein derartiges Geschäft mit einer Nobelprostituierten involviert gewesen sein. Die Frau habe einen Goldbarren kaufen wollen und sei eines Tages überraschend tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Zusammenhänge sah Mayr diesbezüglich nicht: “Der Tod der Frau wurde damals untersucht. Eine Obduktion ergab, dass sie eines natürlichen Todes gestorben ist”, erklärte er.
Der 51-jährige Beamte, der sich seit 25 Jahren im Polizeidienst befindet, steht im Verdacht, die Frau am Abend des 15. März mit Chloroform betäubt, im Auto angegurtet und einen Notsignalgeber im Fahrzeug entzündet zu haben. Das 49-jährige Opfer erstickte schließlich am Kohlenmonoxid. Hintergrund dürfte ein Geschäft mit Goldbarren im Wert von 333.000 Euro gewesen sein.
(APA)