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Geschlossene Firmen im Lockdown: Die Eckpunkte des Umsatzersatzes

Rettungsschirm für Branchen in Not
Rettungsschirm für Branchen in Not ©APA
Fixkostenzuschuss bis 800.000 Euro im November - Der Umsatzersatz kann ab heute beantragt werden.
2. Lockdown in Kraft

Die dramatisch steigenden Infektionszahlen in Österreich und vielen Ländern Europas haben notwendige Einschränkungen des öffentlichen Lebens zur Folge. Dies hat Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft. Das Finanzministerium hat ein neues Instrument entwickelt um jenen Betrieben, die auf staatliche Anordnung geschlossen wurden bzw. davon besonders eingeschränkt werden die Umsätze zu einem großen Teil zu ersetzen.

"Wir haben es nicht nur mit einer Gesundheits- sondern auch Wirtschaftskrise zu tun. Als Export- und Tourismusnation wirkt sich die aktuelle Situation natürlich stark auf die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich aus. Die drastischen Auswirkungen sind für viele Betriebe eine ernste Bedrohung. Diesen Unternehmen müssen und werden wir rasch helfen", so Finanzminister Gernot Blümel.

Eckpunkte des Umsatzersatzes

Für den Zeitraum der angeordneten Schließung werden den betroffenen österreichischen Unternehmen 80% ihres Umsatzes ersetzt. Um diesen Umsatzersatz möglichst unkompliziert, unbürokratisch und rasch zu ermöglichen, wird dieser anhand der Steuerdaten, die der Finanzverwaltung vorliegen, automatisch berechnet. Die Beantragung erfolgt über FinanzOnline.

Beantragt werden kann der Umsatzersatz ab heute bis 15. Dezember.

Die Hilfen werden innerhalb von 14 Tagen überwiesen. Der maximale Auszahlungsbetrag pro Unternehmen ist gemäß Genehmigung der EU-Kommission mit 800.000 Euro gedeckelt, wobei bestimmte Corona-Hilfen gegengerechnet werden müssen. Der Fixkostenzuschuss 1 muss nicht gegengerechnet werden. Kurzarbeit wird nicht abgezogen. Weiters steht fest, dass neue Umsätze durch Umstieg auf Lieferung bei Restaurants und Umsätze aus Geschäftsreisen bei Hotels nicht berücksichtigt werden müssen.

Voraussetzungen für die Beantragung sind: ein Sitz, eine Betriebsstätte oder operative Tätigkeit in Österreich, kein Insolvenzverfahren und eine Arbeitsplatzgarantie von 3. bis 30. November 2020.

Fixkostenzuschuss bis 800.000 Euro im November

Für Unternehmen, die nicht direkt von den Maßnahmen betroffen sind, dennoch aufgrund des Corona-Virus deutliche Umsatzeinbußen zu verzeichnen haben, ist der Fixkostenzuschuss eine wirksame Wirtschaftshilfe. Noch im November wird ein Fixkostenzuschuss bis 800.000 Euro, abzüglich der bereits erhaltenen Hilfen, verfügbar sein. Darin werden Abschreibungen sowie frustrierte Aufwendungen (z.B. bei Reisebüros) berücksichtigt werden. Auch eine Kombination von Umsatzersatz (für November) und Fixkosten-Zuschuss (für Monate außer November) ist für betroffene Unternehmen für unterschiedliche Zeiträume möglich. Die Verhandlungen mit der Europäischen Kommission zum Fixkostenzuschuss 2, mit einer Gesamtfördersumme von drei Millionen Euro, werden parallel dazu weitergeführt.

"Jedes Unternehmen, das wir gut durch die Krise bringen, sichert wertvolle Arbeitsplätze in Österreich. Anders als in Deutschland werden wir nicht nur Unternehmen bis 50 Mitarbeitern, sondern allen von der Schließung oder deren Folgen besonders hart betroffenen österreichischen Unternehmen 80% ihres Netto-Umsatzes bis 800.000 Euro ersetzen. Parallel dazu wird der Fixkostenzuschuss ausgebaut um noch umfassender zu helfen", resümiert Finanzminister Gernot Blümel die Hilfen

In Österreich gelten seit Dienstag weitreichende Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Der von der Regierung angekündigte "zweite Lockdown" dauert mindestens bis 30. November.

Dieser Lockdown fällt zwar etwas lockerer aus als im Frühjahr, denn der gesamte Handel und Dienstleister wie Friseure bleiben offen. Düster schaut es aber für die Gastronomie sowie Freizeit- und Tourismuswirtschaft aus: Veranstaltungen sind mit Ausnahme des Profisports verboten. Auch Theater, Museen und Freizeiteinrichtungen wie Schwimmbäder oder Fitnessstudios mussten schließen. Lokale dürfen nur noch Abhol- und Lieferdienste anbieten, Hotels dürfen keine Touristen, sondern nur noch Geschäftsreisende aufnehmen. Die Regierung versprach ein Hilfspaket, so sollen bis zu 80 Prozent der Umsatzausfälle abgedeckt werden.

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(Red.) (APA)

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