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Lustenauer Produkt bei Tesla-Montage im Einsatz

Die Produkte von ZIMM finden sich jetzt auch in der Gigafactory von Tesla in Nevada.
Die Produkte von ZIMM finden sich jetzt auch in der Gigafactory von Tesla in Nevada. ©AP, Gübi
Der Spindelhubgetriebe-Hersteller ZIMM GmbH ist mit dem US-amerikanischen Elektroautohersteller Tesla ins Geschäft gekommen.

Wie der geschäftsführende Gesellschafter Gunther Zimmermann im wpa-Gespräch erklärte, habe Tesla erstmals 2018 mehrere Spindelhubgetriebe für die Gigafactory in Nevada geordert, um die Produktion des Modells 3 stärker voranzutreiben. Im heurigen Jahr sei das Montagewerk erneut mit ZIMM-Spindelhubgetrieben ausgestattet worden. "Im Gegensatz zu anderen Aufträgen beliefern wir hier Tesla direkt und nicht über andere Maschinenbauer", so Zimmermann.

Millionenauftrag aus Südkorea

Aus Südkorea bekam ZIMM unterdessen erneut einen Großauftrag von einem international tätigen Handy- und Tablethersteller, dessen Name aus Vertragsgründen nicht genannt werden dürfe. Hier kommen die Spindelhubgetriebe in Beschichtungsanlagen zum Einsatz, mit denen Gläser ihre Touchscreen-Fähigkeit erhalten. Das Volumen des Auftrages, der über einen Maschinenbauer abgewickelt wird, betrage für ZIMM mehr als eine Million Euro, so Zimmermann.

Kletternde Bauplattformen auf Hochhäusern

Aktuell profitiere ZIMM gleich in mehreren Bereichen vom technologischen Trend weg von der Hydraulik hin zur Elektromechanik, sagte Zimmermann. Denn Spindelhubgetriebe werden nur von Strom angetrieben. Dieser Trend gelte insbesondere für die Baubranche. Für einen Baukonzern aus Australien, der in Dubai Wolkenkratzer errichtet, habe man Spindelhubgetriebe für sogenannte "Jump Forms" geliefert. Dabei handelt es sich um sich selbst nach oben stemmende Geräteplattformen, mit denen der Bau von Wolkenkratzern sehr beschleunigt werden könne.

Baubranche als neue Kundenzielgruppe

Auch immer mehr Baumaschinen würden in bestimmten Bereichen nicht mehr hydraulisch, sondern elektromechanisch angetrieben werden. Das gelte auch für Gleisbauanlagen. Deswegen sei ZIMM heuer erstmals auf der Baumaschinen-Fachmesse BAUMA vertreten gewesen. Bereits im Vorjahr war man auf der Bahn-Fachmesse InnoTrans. "Die Prognosen, dass diese Entwicklungen einsetzen, haben sich binnen weniger Jahre bewahrheitet. Wir haben schon mehrere Aufträge bekommen, die mehr als eine halbe Million Euro schwer waren. Das sind für uns neue Dimensionen", sagte Zimmermann.

Produktpalette überarbeitet

In den vergangenen drei Jahren habe das Unternehmen seine Produktpalette bei den Modellen bis zu einer Hub- und Zugkraft von 20 Tonnen völlig überarbeitet, wofür mehrere 1.000 Entwicklungsstunden aufgewendet worden seien. "Sie haben mehr Leistung und ein neues Design bekommen. Dazu kommen mehrere Varianten und eine Hochleistungsbaureihe, die problemlos in bestehende Anlagen eingebaut werden kann." Gleichzeitig habe man ein neues AR-App für Smartphones und Tablets entwickelt. Diese Augmented-Reality- und Virtual Reality Darstellungen sollen es Kunden ermöglichen, die Hubgetriebe virtuell in jedem Detail zu besichtigen. Vorgestellt werden diese Neuigkeiten auf der MOTEK, einer internationalen Fachmesse für Antriebstechnik, die nächste Woche in Stuttgart über die Bühne geht.

Umsatzplus von zehn Prozent erwartet

Die ZIMM GmbH erzielte im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von rund 21 Millionen Euro. Die Ertragssituation bei dem Familienunternehmen ist klar positiv. Für das Geschäftsjahr 2019 erwartet Gunther Zimmermann ein Umsatzplus von etwa zehn Prozent. Der auf ZIMM entfallende Wertschöpfungsanteil bei den Spindelhubgetrieben liegt bei 80 Prozent. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 130 Mitarbeiter.

(WPA)

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