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Metaller: Gewerkschaft droht mit Betriebsversammlungen

Betriebsversammlungen beschlossen
Betriebsversammlungen beschlossen ©ÖGB Vorarlberg
70 Betriebsräte aus der Vorarlberger Metallindustrie gaben heute grünes Licht für erste gewerkschaftliche Protestmaßnahmen im Rahmen der Lohn- und Gehaltsverhandlungen.
"Forderungen völlig überzogen"

Die Metaller-Gewerkschaft PRO-GE fordert eine kräftige Lohn- und Gehaltserhöhung für die Beschäftigten in der Metallindustrie.

Nachdem die erste Verhandlungsrunde für einen neuen Kollektivvertrag in der Metalltechnischen Industrie nach sieben Stunden ergebnislos unterbrochen wurde, erhöhen die Arbeitnehmervertreter den Druck. Österreichweit fanden diese Woche Betriebsratskonferenzen statt. In Vorarlberg beschlossen 70 Betriebsräte eine Resolution und weitere gewerkschaftlichen Maßnahmen.

"Ausgezeichnete Erfolge der Industrie"

  • „Die Arbeitgeberseite versucht alles, um die ausgezeichneten Erfolge der Industrie kleinzureden und düstere Zukunftsaussichten zu zeichnen. Die Wirtschaftsdaten der vergangenen Monate sprechen allerdings eine andere Sprache“, so der Landesvorsitzende der Metaller-Gewerkschaft, Wolfgang Fritz.
  • „Die Unternehmen haben sehr viel Geld verdient, diese Rekordergebnisse wurden durch die Arbeitnehmer ermöglicht. Es gibt keinen Grund, sich bei den Löhnen und Gehältern zurückzuhalten. Es ist daher vollkommen berechtigt, 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt zu fordern“, betonte der Bundesgeschäftsführer der GPA und Verhandler im Kernteam, Karl Dürtscher.

Betriebsversammlungen beschlossen

Aufgrund der stockenden Verhandlungen wurde eine Betriebsratskonferenz einberufen, um die weiteren Maßnahmen zu beschließen. Die 70 Betriebsräte aus Vorarlberger Metallbetrieben segneten dabei eine Resolution ab. Sollte es nach der nächsten Verhandlungsrunde am 17. Oktober kein Ergebnis geben, werden Betriebsversammlungen abgehalten. In der Resolution heißt es unter anderem:

  • „Viele Arbeitnehmer haben durch Kurzarbeit und entfallene Überstunden bereits Einkommensverluste erlitten und wegen der massiven Preissteigerungen ihre Ersparnisse schon lange verbraucht. Steigende Kreditzinsen werden die vorhandenen Probleme noch weiter verstärken. (…) Wir beschließen daher, zwischen dem 19. und 21. Oktober Betriebsversammlungen abzuhalten, um dort unsere Kollegen über den Verhandlungsstand zu informieren und gemeinsam mit ihnen die Durchsetzung unserer Forderungen vorzubereiten.“

Die Forderungen im Kurzüberblick

Die für die Verhandlungen relevante Inflation liegt bei 6,3 Prozent, die Gewerkschaften fordern einen Abschluss, der die Kaufkraft stärkt und einen Reallohnzuwachs bringt. Neben 10,6 Prozent mehr Lohn bzw. Gehalt sind das eine deutliche Anhebung der Lehrlingseinkommen (1.000 Euro im ersten, 1.300 im zweiten, 1.600 im dritten und 2.000 im vierten Lehrjahr), einen Zuschlag von 50 Prozent für Samstagsarbeit, einen Überstundenzuschlag von 75 Prozent für die 10. Arbeitsstunde, die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche sowie die Aufnahme von Verhandlungen, um das bestehende Entlohnungsschema sowie Dienstreisebestimmungen weiterzuentwickeln. Der neue Kollektivvertrag soll mit erstem November gelten.

(VOL.AT)

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