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Metaller-KV: Forderung nach 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt

©APA/HELMUT FOHRINGER
10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die Metalltechnische Industrie: Diese Forderung kommt von den Gewerkschaften. Der neue Kollektivvertrag soll mit 1. November dieses Jahres gelten.
Metaller starten Herbstlohnrunde

Die Gewerkschaften haben heute die Herbstlohnrunde mit einer Forderung nach einem Lohn- und Gehaltsplus von 10,6 Prozent für die Metalltechnische Industrie eingeleitet. "Es geht jetzt auch darum, die Kaufkraft der Menschen zu stärken. "Die Gewerkschaften werden keinen Reallohnverlust zulassen. 10,6 Prozent mehr sind daher eine richtige Forderung", sagte GPA-Chef Karl Dürtscher. "Es braucht hier keinen Zauberstab", meinte er. Der neue Kollektivvertrag soll noch heuer in Kraft treten.

Metaller-KV: Gewerkschaften verlangen über 10 Prozent mehr Lohn und Gehalt

Die Gewerkschaften rechneten vor: Die Produktion stieg 2021 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um fünf Milliarden Euro. Das erste Halbjahr 2022 verlief noch einmal besser als im Vorjahreszeitraum.

Weitere Forderungen der Gewerkschaften sind: 1.000 Euro für Lehranfänger, ein neuer Zuschlag für Samstagsarbeit, die Anhebung des Überstundenzuschlages für die 10. Arbeitsstunde und eine leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche. Beinahe niemand bleibt mehr als 25 Jahre beim selben Arbeitgeber. "Der Großteil der Beschäftigten wechselt - freiwillig oder gezwungenermaßen - häufiger und nach wenigen Jahren den Job. Die sechste Urlaubswoche ist damit für die meisten unerreichbar", so Dürtscher und Wimmer unisono.

Arbeitgebervertreter sieht Forderungen als "unvernünftig und überzogen"

Erwartungsgemäß wenig erfreut zeigte sich Arbeitgebervertreter Christian Knill über die Lohnforderung von GPA und PRO-GE. Diese seien "unvernünftig und überzogen", man dürfe nicht vergessen dass ein Drittel der 1.200 Betriebe keine Gewinne mache. Und er sprach sich indirekt für Einmalzahlungen beim Kollektivvertrag (KV) aus. Diese steuerbefreite Möglichkeit nicht zu nützen wäre "ein Schwachsinn", sagte der Obmann des Fachverbandes der Metalltechnischen Industrie (FMTI). Einer möglichen Arbeitszeitverkürzung als Ausgleich für allzu hohe prozentuelle Anstiege beim KV 2023 erteilte Knill eine Absage: "Eine Arbeitszeitverkürzung lehnen wir ab."

Schon vor der Forderungsübergabe hatte PRO-GE-Chef Rainer Wimmer gemeint, Einmalzahlungen seinen nicht nachhaltig und könnten höchstens das "Schnittlauch am Brot" sein. Diese einmalige Auszahlung könne die hohe Inflationsrate nicht abgelten.

KV von anderen Metallindustrie-Branchen verhandelt

Gefeilscht wird wie immer in der Wirtschaftskammer Österreich in Wien. Neben der Metalltechnischen Industrie (FMTI) mit ihren rund 130.000 Beschäftigten werden auch noch die Kollektivverträge der anderen Branchen der Metallindustrie verhandelt, sie betreffen rund 70.000 Arbeitnehmer. Hier waren die Abschlüsse in der Vergangenheit gleichhoch wie beim FMTI. Ähnlich verhält es sich bei den Löhnen und Gehältern des Metallgewerbes, über die in wenigen Wochen verhandelt wird.

Im Vorjahr schloss die Metallindustrie bei einem Lohn- und Gehaltsplus von 3 bis 3,55 Prozent ab. Der Mindestlohn legte auf 2.089,87 Euro brutto zu. Der neue Kollektivvertrag soll mit 1. November 2022 gelten.

(APA/Red)

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