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Untersuchung von Todesfall nach AstraZeneca Impfung

Um die genaue Todesursache und einen möglichen Zusammenhang abzuklären, wird eine Obduktion im Wiener AKH durchgeführt.
Um die genaue Todesursache und einen möglichen Zusammenhang abzuklären, wird eine Obduktion im Wiener AKH durchgeführt. ©APA
Eine 49-jährige Krankenschwester verstarb im Landesklinikum Zwettl. Kurz davor hatte sie eine Corona-Teilimpfung von AstraZeneca erhalten. Nun soll eine Obduktion Klarheit bringen. Aktuell gibt es noch keinen Hinweis auf einen kausalen Zusammenhang mit der Impfung.
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS um 16:12 Uhr:

  • AZ-Charge ABV 5300 nach Todesfall eingezogen
  • Betroffene Charge auch in Kärnten

Nach dem Tod einer Krankenschwester des Landesklinikums Zwettl, der zuvor der Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca verabreicht wurde, soll das Vakzin des Unternehmens in Niederösterreich weiter eingesetzt werden. Die betroffene Charge mit der Nummer ABV 5300 wurde allerdings vom Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) aus dem Verkehr gezogen. Impfdosen anderer Chargen des Unternehmens können verabreicht werden, wurde den betroffenen Bundesländern mitgeteilt.

Am Sonntag berichtete beispielsweise der Landespressedienst Kärnten, dass die betreffende Charge auch in dieses Bundesland geliefert worden war. "Termine, die wegen des Impfstopps abgesagt werden müssen, sollen sobald wie möglich nachgeholt werden", hieß es. Organisationen, die mit der Charge beliefert worden waren - das Rote Kreuz, die Krankenanstalten sowie die Ärztekammer - seien sofort informiert worden.

Untersuchungen, um einen möglichen Zusammenhang des Todesfalls sowie eines Krankheitsfalls in zeitlicher Nähe zur Impfung vollständig ausschließen zu können, seien am Laufen, doch sicherheitshalber werden die Restbestände der betroffenen Impfstoff-Charge nicht mehr ausgegeben und nicht mehr verimpft, wurde betont. Vom Gesundheitsministerium war eine Stellungnahme auf eine APA-Anfrage zur Anzahl der Dosen, die zu der Charge zählen, und zum Ausmaß des bereits in Österreich verimpften Anteils noch ausständig.

Stefan Spielbichler von Notruf Niederösterreich sagte am Sonntag zur weiteren Verimpfung der anderen Chargen von AstraZeneca, dass man sich hier nach der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) richte. An der Freigabe des Impfstoffs von AstraZeneca habe sich nichts geändert, so Spielbichler. "Wir können hier keine eigenmächtige Entscheidung treffen", fuhr er fort.

Untersuchung nach Tod von Krankenschwester

Am vergangenen Wochenende sei eine Patientin aus einem niederösterreichischen Krankenhaus an eine Intensivstation des AKH Wien übernommen worden, die einen Tag später an einer schweren Gerinnungsstörung verstorben ist, erläuterte eine Sprecherin des AKH. Die Patientin hatte demnach zehn Tage vor Spitalsaufnahme die erste Teilimpfung eines Covid-19-Impfstoffes in Niederösterreich erhalten.

Um die genaue Todesursache und einen möglichen Zusammenhang abzuklären, wird eine Obduktion im Wiener AKH durchgeführt.

Eine Kollegin der Verstorbenen sei nach der Impfung in medizinischer Behandlung, berichtete die Tageszeitung "Heute" online. Die Mitarbeiterin befindet sich laut Jany stationär auf der internen Abteilung im Landesklinikum Zwettl. Nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) entwickelte die Frau eine Lungenembolie, sei jedoch mittlerweile wieder am Weg der Besserung.

"Kein Nachweis für einen Zusammenhang"

Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) hat eine Untersuchung des Todesfalls einer Krankenschwester aus Niederösterreich nach einer Impfung mit der Corona-Vakzine von AstraZeneca veranlasst. "Aktuell gibt es noch keinen Hinweis auf einen kausalen Zusammenhang mit der Impfung", wurde betont. 

"Aufgrund des zeitlichen Zusammenfallens wird seitens des AKH Wien und der MedUni Wien dennoch alles unternommen, um die Todesursache lückenlos aufzuklären", wurde seitens des Spitals erklärt. "Die Untersuchungen werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen." 

Die betroffene Charge wird sicherheitshalber nicht mehr ausgegeben und nicht mehr verimpft.

AstraZeneca will rasch Klarheit bekommen

"Wir wünschen uns im Interesse all jener, die sehnlich auf eine Impfung warten, eine möglichst rasche Untersuchung, um Klarheit zu haben, wie es zu diesem bedauernswerten Ereignis kommen konnte", teilte AstraZeneca der APA mit. Das Unternehmen stehe im engen Kontakt mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und unterstütze deren Untersuchung "voll und ganz". Der Impfstoff sei von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) basierend auf einem globalen klinischen Programm mit 23.000 Teilnehmern zugelassen worden. "Alle diese Bewertungen haben ergeben, dass der Covid-19-Impfstoff AstraZeneca sicher und wirksam ist", betonte die Firma.

Hofer: Impfstopp für Astra Zeneca in Österreich sofort verfügen

FPÖ-Chef Norbert Hofer fordert eine Obduktion, um zu sehen, ob ein Zusammenhang zwischen der Impfung mit Astra Zeneca und den gesundheitlichen Problemen besteht. "Bis dieses Ergebnis vorliegt, wird es wohl mehr als eine Woche dauern. In dieser Zeit werden wohl tausende Menschen weiterhin mit Astra Zeneca geimpft. Das muss der Gesundheitsminister sofort verhindern! Berichte über massive Nebenwirkungen auf diesen Wirkstoff werden immer häufiger", warnt FPÖ-Bundesparteiobmann Hofer. Ihm seien auch schwerwiegende Fälle aus seinem persönlichen Bekanntenkreis zugetragen worden, die mehr als besorgniserregend seien.

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(APA)

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