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Pandora: Heiße Vibes

Pandora hat ein neues Spielzeug. Es ist lang, lila, verlangt einen ausgesuchten Musikgeschmack und lässt unsere Sex-Kolumnistin in höchsten Tönen jubilieren.
Das ist "Pandora"
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Ich kann mich noch gut an meinen ersten Walkman erinnern. In Rotbraun/Metallic, von „Sony“ versteht sich, und mit diesen tollen Kopfhörern, die man heutzutage nur mehr aus dem Langstreckenflieger kennt. Sie wissen schon, die mit dem Puschel-Überzug, den man gleich verloren hat und sich von den scharfen Kanten des Plastiks von Migräneattacke zu Migräneattacke treiben ließ.

Und erst diese herrlichen Kassetten. 1960er oder 1990er, selbst beklebt mit Blümchenpickerln und Titeln wie „Sommergutelaunemix 89“ oder schlicht „Schmusen“. Dann kam der iPod und nach dem wurde ich sofort süchtig, zur Zeit besitze ich drei Stück. Eine Sucht, die soweit geht, dass es in meinem Haushalt keine CDs mehr gibt. Pandora hat eine iPod-Anlage, klein, fein, weckt halb Hietzing allmorgendlich mit Feinheiten wie „Seasons in the Abyss“ von Slayer. Und jetzt? Oh my God! Ein Vibrator, der den aktuellen Lieblingssong in pure Lust umwandelt.

Plug and Play in seiner unheiligsten Form. Das Teilchen wurde mir zu Testzwecken zur Verfügung gestellt, Gottchen, was war das für ein Hallo in der Redaktion als der Mozart unter den Vibratoren angeliefert wurde. Und was für ein Frust erst herrschte, als wir merkten, dass sich das gute Stück mal ein paar Stunden aufladen muss, bevor es funktioniert. Da lag es also in all seiner lila Pracht am Schreibtisch der Ressortleitung (meine Steckdosen sind alle belegt) und zog neugierige Blicke auf sich. Kichern in der Kantine, Glucksen am Klo, das volle Programm. Nur ich – ich vergaß OhMiBod. Tage, nein Wochen mussten verstreichen – bis zur Urlaubsreife. Im Gepäck: Bikini, 20 MB Mucke, OhMiBod und natürlich: der Gatte in spe.

Irgendwie dürfte der Chefpromoter des Schüttelorchesters mitbekommen haben, dass ich mich jetzt in Monogamie versuche und dass Plastik kein Betrug ist. Nach den üblichen Entscheidungen (Vibrator ins Handgepäck? Koffer?) erreichten ich und mein lila Lieb-
haber das Hotelzimmer. Draußen Moslems und 40 Grad, drinnen Pandora und OhMiBod,
der Gatte betrank sich all inclusive an der Poolbar. Ich machte mich locker: Mini Bar. Ich versuchte mich zu entscheiden: Mein Musikgeschmack ist ein weites Feld und reicht von PsyTrance bis Marylin Manson, von Verdi bis Madonna. Die Wahl fiel auf
die härtere Gangart. Rammstein schrieen „You’ve got a pussy, I have a dick! So, what’s the problem Let’s do it quick!“ in meine Ohren, OhMiBod schrie „You’ve got a pussy,
I have a dick! So, what’s the problem Let’s do it quick!“ in meine … na ja, Sie wissen schon. Ganz ehrlich: Nicht das Wahre. Ich bat Anna um Rat, Netrebko nämlich. Ergebnis: Ich schlummerte sanft dahin, während der Lange in mir säuselte. Dann starb Mimi und die Nummer war vorbei. Auch nicht das Wahre.

Eine Playlist musste her. Aber: ich besitze derer viele. Die meisten tragen Männernamen, jeder Lover wird bei mir soundtechnisch archiviert. (Einen muss ich besonders gehasst haben, denn in seiner List finden sich nur Gemeinheiten wie „She f***g hates me“ von Puddle of Mud.) Meine Wahl fiel nach einiger Überlegung und zweimal Pinkeln (mittlerweile hatte ich einen im Tee – von diesen entzückenden Mini-Fläschchen in der Mini-Bar) auf: „Back in Black“, eine Sammlung meiner liebsten Arschwackel-R’n’B –Nummern. Und heureka, der Bann war gebrochen! Knapp vor Ohmygood flog die Tür auf – der Future Husband wankte ins Zimmer, das All-Inclusive- Band hing von seinem Handgelenk. „Sex?“ fragte ich. „Zu müde“, sagte er. Was soll ich noch sagen: Er bekam die Kopfhörer, ich bekam das lange Lila. Und irgendwie hatten wir dann doch einen Dreier…

Zur Person: Janina Lebiszczcak erlangte Kultstatus mit ihrer Kolumne “Pandoras Box” im Magazin WIENER. Jetzt schreibt “Pandora” auch für Vienna.at . Ein Hochgenuss: bissig, amüsant, sexy! Wir freuen uns schon auf’s nächste Mal…

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